Viele Menschen leiden unter einer Pollenallergie. Häufig sind Gräserpollen dafür verantwortlich. Ein Forscherteam untersuchte wie sich der Einsatz von Düngemitteln auf Pollen auswirkt. Dafür wurden... Mehr lesen ...
Öffentliche Parks und historische Gärten spielen eine große Rolle für die Lebensqualität der Stadtbewohner. Diese grünen Rückzugsorte verbessern das Stadtklima, fördern die Erholung und dienen als wertvolle Lebensräume für zahlreiche Arten. Zudem helfen ihre natürlichen, unversiegelten Flächen dabei, die Auswirkungen von Extremwetterereignissen zu reduzieren.
Der Klimawandel setzt diese wertvollen Grünflächen erheblich unter Druck. Besonders alte Baumbestände, von denen einige über 200 Jahre alt sind, leiden zunehmend unter den häufigen auftretenden Dürreperioden, wie zuletzt im Jahr 2022. Da sich diese Bäume über Jahrhunderte an ihre spezifischen Standorte angepasst haben, fällt es ihnen schwer, mit den raschen klimatischen Veränderungen Schritt zu halten. Das führt vermehrt zu Schäden, die nicht nur hohe Pflegekosten verursachen, sondern auch das ökologische Gleichgewicht bedrohen.
Um diese wertvollen Gehölze zu erhalten, setzen Forschende der Universität Hohenheim auf eine datenbasierte Bewässerungslösung. Ihr Ziel ist es, den Wasserverbrauch effizient zu steuern und gleichzeitig Dürreschäden zu verringern. Als Versuchsfläche dienen die Hohenheimer Gärten, die 1776 von Herzog Carl Eugen gegründet wurden. Mit ihrer außergewöhnlichen Artenvielfalt – allein im Exotischen Garten gedeihen 1.383 Arten aus 99 Pflanzenfamilien – bieten sie ideale Voraussetzungen, um die Reaktionen von Bäumen unterschiedlichen Alters auf Wasserstress zu erforschen.
Das Team um den wissenschaftlichen Leiter Helmut Dalitz setzt auf einen innovativen Ansatz, der direkte Messungen des Wasserzustands der Bäume mit gärtnerischer Expertise und Drohnendaten kombiniert. Etwa 100 handelsübliche Sensoren erfassen in den Baumkronen ausgewählter Gehölze den elektrischen Widerstand im Holz. Dieser Wert gibt Aufschluss über die aktuelle Wasserversorgung der Bäume: Während feuchtes oder nasses Holz einen niedrigen Widerstand aufweist, steigt dieser bei Trockenheit deutlich an. Ein besonders hoher Widerstand signalisiert Wassermangel und damit eine potenzielle Gefährdung des Baums. Gleichzeitig wird mit Drohnen der sogenannte Normalisierte Differenzierte Vegetationsindex (NDVI) festgestellt, der die Photosynthese-Leistung der Pflanzen darstellt. Je höher diese Leistung, umso besser geht es dem Baum.
Die NDVI-Messung mit Drohnen bietet den Vorteil der Analyse größerer Flächen, mit der Widerstandsmessung können nur einzelne Gehölze erfasst werden. Drohnenbilder sind außerdem eine kostengünstige Alternative zu Satellitendaten, die noch dazu häufig eine zu geringe Auflösung für die Untersuchung von Baumbeständen haben. Die Eva Mayr-Stihl Stiftung fördert das Vorhaben mit
350.000 Euro.
Quelle: Universität Hohenheim