18 in den Staudengärtnereien verfügbare Varianten von Brunnera macrophylla wurden an sechs verschiedenen Standorten in Deutschland und Österreich gepflanzt, geprüft und im vergangenen Jahr bewertet. Einer der Standorte ist der Arboretum Park Härle in Bonn-Oberkassel. Über drei Jahre lang hat der technische Leiter dieses botanischen Gartens die dort ausgepflanzten Brunnera-Exemplare begutachtet und Blühfreude, Blattschmuck und Vitalität beurteilt. Zugegeben, was die Blütenfarbe angeht, ist man in der Auswahl stark eingeschränkt. Die meisten Sorten blühen in einem strahlenden Blau. Dieser Farbton ist in Kombination mit komplett grünen Blättern umwerfend. Auch zu den silbrigen Sorten oder vor dem Hintergrund hell gemusterter Blätter ist die Wirkung großartig. Eine der bekanntesten und zugleich sehr zu empfehlenden Varianten ist ‘Jack Frost‘. Die Sorte ist seit ca. 25 Jahren erhältlich und wurde in der Sichtung mit „ausgezeichnet“ bewertet. Ebenfalls weiß gezeichnete Blätter haben ‘ ‘Sea Heart’ und ‘Silver Heart’. Beide überzeugen nicht nur im botanischen Garten, sondern auch an anderen Standorten. Ihre etwas dickeren Blätter scheinen die Schnecken nicht zu mögen. Grundsätzlich steht Brunnera nicht ganz oben am Speiseplan von Schnecken, dennoch dürften diese beiden besonders robust sein. ‘Alexander´s Great‘ mit ihren ungewöhnlich großen, silbrigen Blättern und grünen Adern hat sich als besonders vital und dekorativ erwiesen. ‘Betty Bowring‘ blüht weiß und hat komplett grüne Blätter, dadurch heben sich die weißen Blüten besonders gut ab.
Starke Pflanzpartner
Mit dunkellaubigen Heuchera-Sorten lassen sich starke Farbkontraste erzeugen. Wenn es dezenter, aber dennoch wirkungsvoll sein soll, sind unterschiedliche Umrisse gefragt. Die Kombination des runden herzförmigen Brunnera-Blattes mit spitzen, feinen und filigranen Formen wie wir sie bei Farnen und Gräsern wie Hakonechloa macra finden, lassen spannende Gestaltungen zu. Möchte man nach dem frühen Flor der Brunnera noch einen späteren sehen, bietet sich die Astilbe als Pflanzpartner an. Ihr fein gefiedertes Blatt und ihre aufragenden Blütenkerzen im Sommer und frühen Herbst bieten eine interessante Ästhetik. Ebenfalls ein wunderbarer und sehr vielfältiger Pflanzpartner ist die Gattung Hosta. Ihre Bandbreite an Farben, Formen und Blattzeichnungen scheint unendlich. Aber auch die Gattung Epimedium hat zahlreiche Vertreter und wächst zu einem dichten Blätterteppich heran. Natürlich lässt sich das Kaukasusvergissmeinnicht auch mit sich selbst wunderbar kombinieren. Die grünblättrige, ursprüngliche Brunnera macrophylla bietet Sorten mit Blattmusterung wie ‘Queen of Hearts‘ für eine schöne Vergesellschaftung. Sechs bis acht Exemplare pro Quadratmeter sind ausreichend für eine ansprechende Bepflanzung. Durch einen kleinen Trick entfaltet Brunnera ihre volle Schmuckwirkung. Schneiden Sie direkt nach der Blüte die Pflanze bodennah zurück, sie treibt wieder frisch durch und sieht auch im Hochsommer sowie am Ende der Saison sehr vital aus. Auch ohne dieser Maßnahme überzeugt die Staude im Beet mit ihrem schmucken Blattwerk.
Quelle: GMH