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39% der Gurkenproben in Österreich enthielten Rückstände von mindestens einem PFAS-Pestizid © Grindi/Shutterstock.com

Pestizide

Zunehmende Belastung von Lebensmitteln

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 28.02.2024 - 10:05

Die Gruppe der PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind auch als langlebige bzw. persistente Chemikalien bekannt – daher auch der Name „Ewigkeitschemikalien“. Sie können zu Gesundheitsproblemen führen. In einer Analyse des EU-Pestizidmonitorings von 2011 bis 2021 des Europäischen Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN Europe) gemeinsam mit Global 2000 ergab sich nun, dass der Anteil dieser Stoffe an der Gesamtbelastung sich EU-weit praktisch verdreifachte. Während für PFAS in Lebensmittelkontaktmaterialien, Textilien und andere Konsumgütern Verbote in Aussicht sind, ist es wenig bekannt, dass viele Pestizide diese Chemikalien enthalten.

Mit einem Anteil von 25% Anteil an PFAS-belastetem Obst und Gemüse liegt Österreich hinter den Niederlanden und Belgien (jeweils 27%) im negativen Spitzenfeld der Beurteilung. In den betrachteten zehn Jahren stieg der Anteil bei Obst um das siebenfache, bei Gemüse sogar um das 33-fache an. Am häufigsten sind in Österreich Erdbeeren (70%) belastet, gefolgt von Gurken (39%) und Äpfeln (38%), so der Report „Giftige Ernte“ (bzw. Toxic Harvest).

Verbote umfassen keine Pestizidwirkstoffe

Die EU hat sich im Rahmen des Green Deal verpflichtet, PFAS schrittweise zu verbieten. Der Vorschlag für ein Verbot aus dem Februar 2023 umfasst die Herstellung, Verwendung und Einfuhr von mind. 10.000 dieser Chemikalien. Nicht erfasst davon sind allerdings die 37 derzeit in der EU zugelassenen Pestizidwirkstoffe, die von EFAS als PFAS eingestuft wurden. Das diese über den Pestizideinsatz gezielt in die Umwelt und Lebensmittel eingebracht werden, ist den meisten Anwendern gar nicht bewusst, da sie auf den Produkten nicht angegeben sind.


Quelle: APA-OTS, EEA