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Roboter und KI werden im Gartenbau an Wichtigkeit zunehmen © kung_tom/Shutterstock.com

Robotik

Einsatz von KI im Gartenbau nimmt zu

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 12.09.2023 - 15:31

Im Rahmen des deutschen Gartenbautages am 8. September 2023 in Mannheim fand die öffentliche Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) statt. Dessen Präsident Jürgen Mertz sprach bezüglich KI (künstlicher Intelligenz) und Robotik von „beeindruckenden Innovationen und Vernetzungsmöglichkeiten.“ Es sei aber deutlich geworden, dass mehr Automatisierung und Digitalisierung auch eine Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum hinaus erfordert.

Interessante Forschungsbereiche stellen sich vor

Dr. Holger Schmidt, TU Darmstadt, erklärte zur generativen KI mit ChatGPT, dass deren Auswirkungen auf die Wirtschaft vielfältig seien. Zum ersten Mal werden im großen Stil nicht manuelle, sondern kognitive Tätigkeiten automatisiert. KI könne aber ein digitaler Helfer werden, wenn wir lernen, die Technik für uns zu nutzen.

Einen Ausblick auf zukünftige Auswirkungen der Digitalisierung und dem Einsatz von KI im Handel gab KI-Trainer Marc Schubhan, Mittelstand-Digital Zentrum Handel und Researcher im Deutschen Forschungszentrum für KI (DFKI). Möglich ist z.B. eine intelligente Obstschräge mit Stückzahlerkennung und Bestandsmanagement.

Florian Haselbeck von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf nahm wiederum die Wertschöpfungskette von Zierpflanzen, Schnittblumen und Stauden in den Blick. Er berichtete von einem digitalen System zur Management-Unterstützung, das im Rahmen des Projektes PlantGrid entsteht. KI-gestützte Absatzprognosen können kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit bieten, einem eventuellen Strukturwandel entgegenzuwirken.

Chancen bieten der Einsatz von KI auch in der Bewässerungssteuerung im Freilandgemüsebau. Dazu berichtete Prof. Jana Zinkernagel, Hochschule Geisenheim. Hierbei entstehen komplexe Anforderungen, die ein präzises aber auch robustes digitales System zur Entscheidungshilfe verlangen. Das neuronale Netz ANNI (Artificial. Neuronal Network for Irrigation) bietet bei verringerter Eingabe an Parametern trotzdem eine hohe Automatisierbarkeit. Im Projekt GeoSenSys hat sich KI zur Steuerung von Bewässerung und Düngung bei Spinat bewährt.

Schließlich zeigte Stefan Obser (Innok Robotics) die Einsatzmöglichkeiten des Bewässerungsroboters RAINOS. Zur Entwicklung eines Roboters für den Anbau von Weihnachtsbäumen im Projekt WeBaRo berichtete Dr. Klaus Müller, Institut für Echtzeit Lernsysteme der Universität Siegen. Dieser Roboter agiert autonom und unterstützt bei Pflanzung, Düngung und Unkrautregulierung.


Quelle: ZVG