Jetzt geht es vom Pilotprojekt in die Praxis: Im Forschungsprojekt HypoWave entwickelten Wissenschafter erfolgreich ein Verfahren um mit speziell aufbereitetem Abwasser Lebensmittel zu produzieren. Das Nachfolgeprojekt HypoWave+ soll jetzt erstmals die Anwendung im großtechnischen Maßstab erforschen.
Spezielle Sensorik für bedarfgerechte Nährstoffbereitstellung
Innovative und wassersparende Anbauverfahren sind sehr gefragt und müssen unter Realbedingungen funktionieren. Genau diese Frage sollen die Wissenschafter im Verbundprojekt HypoWave+ unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig klären. Auf der Fläche eines Hektar will man gemeinsam mit niedersächsischen Landwirten bis zu 700 t Tomaten und Paprika produzieren. Als Kernstück der Anlage dient ein hydroponischen System, die Nährlösung wird aus aufbereitetem kommunalem Abwasser hergestellt.
Dieses System hat das Vorgängerprojekt erfolgreich entwickelt, wobei die Herausforderung darin besteht, das Wasser mit einem bedarfgerechten Nährstoffverhältnis bereitzustellen und die Lösung sofort zu wechseln wenn Grenzwerte unterschritten werden. Zur Optimierung des Verfahrens im großtechnischen Maßstab nutzt das nunmehrige HypoWave+-Projekt spezielle online-Sensorik im Forschungsgewächshaus der Universität Hohenheim, dem Phytotechnikum. Durch künstliche Intelligenz soll Wasseraufbereitung sowie Wasserzufuhr und -versorgung weitestgehend automatisiert ablaufen.
In der wissenschaftlichen Begleitung beschäftigen sich die Forschenden auch mit Fragen des Qualitätsmanagements und der Marktfähigkeit der Produkte. Es sollen Empfehlungen für andere Orte und Betriebe entstehen, so dass eine regionale, wasserschonende und ganzjährige Produktion im Gewächshaus zur Option in der Landwirtschaft wird.
Projektwebsite „Implementierung eines hydroponischen Systems als nachhaltige Innovation zur ressourceneffizienten landwirtschaftlichen Wasserwiederverwertung – HypoWave+“
Projektlaufzeit: 1. Februar 2022 – 31. Jänner 2024
Quelle: Universität Hohenheim