13456246803254.jpg

© Marksteiner

Bio-Dünger hat Zukunft

Ein Artikel von Christine Marksteiner | 03.09.2012 - 10:37
13456246803254.jpg

© Marksteiner

Die Frage nach biologischen Waren steigt ständig an. Auch im Zierpflanzenbereich greifen die Kunden immer aufmerksamer zu umweltschonend produzierten Pflanzen. Deshalb ist es für den Zierpflanzengärtner relevant, Dünger zu verwenden, die in der biologischen Produktion zugelassen sind.
Im Rahmen einer Diplomarbeit unter der Themenstellung „Einfluss von biologischen Flüssigdüngern auf das Wachstum von Impatiens Neuguinea Gruppe ‘Cabano‘ “ – verfasst von Christine Marksteiner an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn in Wien – wurde die Frage bearbeitet und diskutiert, ob es möglich ist, mit biologischen Flüssigdüngern Impatiens Neu-Guinea-Hybriden zu produzieren.

13456246843712.jpg

© Marksteiner

Ausgangsbedingungen
Ausgangsdünger für den Versuch waren ein auf Wurmkompost basierender Dünger – Vermesfluid; weiters Melasse (Vinasse), ein Abfallprodukt der Zuckerrübenproduktion, sowie Bio Trissol. Auch in diesem Mehrnährstoffdünger ist hauptsächlich Melasse enthalten. Um Vergleichswerte zu erhalten, wurde Wuxal als Kontrolldünger herangezogen.
Die Jungpflanzen wurden von der Fa. Kientzler bezogen. Das Substrat war ein Beet- und Balkonblumen-Substrat der Firma Kranzinger.
In der 27. Kalenderwoche des Jahres 2011 wurden insgesamt 96 Versuchspflanzen getopft und laut Plan aufgestellt. Ein Dünger umfasste jeweils vier Wiederholungen zu sechs Versuchspflanzen.

Düngeverfahren

Die Düngung mit den vier verschiedenen Versuchsdüngern erfolgte wöchentlich bzw. alle zwei Wochen mit Vinasse, in unterschiedlichen Mengen. Die Dosierungen wurden aus den Verpackungsangaben entnommen. Die Bewässerung erfolgte per Anstau-Verfahren und wurde manuell gesteuert. Weder Pflanzenschutzmaßnahmen, noch irgendwelche Stauchemittel waren notwendig und wurden somit nicht eingesetzt.

1345624682518.jpg

© Marksteiner

Auswertungskriterien
Im Zuge des Versuches wurden insgesamt drei Auswertungen durchgeführt. Prüfmerkmale waren Blatt-, Knospen- und Blütenanzahl sowie die Zählung der Stämmchen und die Messung der Pflanzenhöhe. Zur Endauswertung wurde zusätzlich eine Wurzelbonitur durchgeführt.

Versuchsergebnisse
Die Pflanzenhöhe war bei allen Varianten einheitlich. Vinasse regte die Pflanzen vermehrt zu Blattwachstum an, dafür hatte diese Variante vergleichsmäßig am wenigsten Wurzelmasse. Bio Trissol hatte durchschnittlich am wenigsten Blüten und Knospen erzeugt, jedoch die meisten Stämmchen.
Mit allen drei Versuchsdüngern konnte eine verkaufsfähige Ware produziert werden. Zu beachten ist jedoch, dass die Düngergaben weiter optimiert werden müssen und die finanzielle Komponente nicht berücksichtigt wurde.
Zu hohe Dosierungen waren der Hauptgrund für die teilweise vorkommenden Überdüngungserscheinungen. Deren Folgen waren für diese Sorte untypisch dunkle Blattfärbungen und ein bei manchen Pflanzen löffelartiger bzw. verkümmerter Wuchs der jüngeren Laubblätter.

13456246867966.jpg

© Marksteiner

Verfasserin:
Christine Marksteiner

Institution:
Lehr- und Forschungszentrum Gartenbau Schönbrunn

Diplomarbeit:
Einfluss von biologischen Flüssigdüngern auf das Wachstum von Impatiens Neuguinea Gruppe ‘Cabano‘, Wien im Juni 2012

Betreuerin:
DI Elisabeth Kuligowski

Außerschulischer Partner:
Fa. Krepela, 1140 Wien