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Treffpunkt und Sortenvergleich

Ein Artikel von DI David Scheurich | 31.07.2008 - 14:47
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Riesenpaprika
Besonders viel Aufmerksamkeit zogen aufgrund ihrer Größe die beiden Riesenpaprikasorten 'Teo' und 'Akrai' auf sich. Mit 750 g Gewicht nehmen diese natürlich eine Sonderstellung ein und eignen sich vor allem für den Hobbybereich. Ein Thema war auch die Entwicklung beim grünen Block-Paprika.

Neben der Sorte 'Lozorno' erhielt vor allem die dickfleischige 'Saskia' viel Zustimmung. Dem allgemeinen Trend zur Vielfalt folgend schließt sich der Minipaprika 'Merino' an. Benannt nach der Schafskäsesorte eignet er sich hervorragend für die Vermarktung als in Öl eingelegter Paprika mit Käsefüllung.

Heimische Tomaten
Bei den heimischen Tomaten zeigte sich die Sorte 'Corfu' einmal mehr als interessante und bisher unterbewertete Alternative zur dominanten 'Mercedes'. Trotz ihrer fehlenden C5-Resistenz konnten durchwegs gute Ergebnisse erzielt werden. Weniger überzeugen konnte 'Cassiopeia', welche aufgrund von Unregelmäßigkeit wahrscheinlich aus dem Sortiment gehen wird. Bei 'Abellus' fallen etwas höhere Ansprüche an Standort und Pflege ins Gewicht.

Die Traubentomate 'Manolo' konnte durchaus gefallen, allerdings ist aufgrund der Tatsache, dass pro Traube nur maximal sechs Früchte ausreifen, größerer Pflegeaufwand einzuplanen.

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Exotische Vielfalt
Die Vielfalt bei den Tomatenexoten lockte wie gewohnt viel Fachpublikum in den entsprechenden Folientunnel. Raimund Heugl von Austrosaat bestätigte beim Rundgang den deutlichen Trend zur Langzeitkultur. Als Beispiel für die effiziente Zuchtfolge hat sich bei den Ovalen die 'Olivade' als frühe Kultur und die ertragreiche 'Myriade' im Anschluss bewährt. Bei den ovalen Trauben stach Ginko geschmacklich heraus.

Die am Offenen Tag teilweise schon roten Früchte der 'Unicum' sind eigentlich für Grünernte vorgesehen, weitere optische Highlights setzten Tiger- und Zebratomaten sowie 'Tomatoberry' mit charakteristischer Erdbeerform. Eindeutige Zustimmung erfuhr bei den Cherrytomaten die schon bewährte 'Sakura'. Anton Danner von der HBLFA Schönbrunn betonte das gute Zusammenspiel von gleichmäßigem Wuchs, süßem Geschmack und den daraus resultierenden Vermarktungsmöglichkeiten.

Qualität unter Druck
Der Austrosaat-Rasenversuch gab einen anschaulichen Überblick über das vorhandene Sortiment und vergleichbare Mitbewerber. Michael Hansen sprach in diesem Zusammenhang auch den Druck an, den billige Rasenmischungen derzeit auf Qualitätsrasen ausüben.
Laut Hansen stellen Versuche wie dieser eine gute Möglichkeit dar, den Kunden von den Unterschieden zu überzeugen. Als Beispiel demonstrierte er eine billige Sportrasenmischung. Bleitblättriges Lolium bestätigte die Verwendung preisgünstiger Futtersorten gegenüber hochqualitativem Saatgut. Andere Versuche offenbarten Unregelmäßigkeiten bzw. Horstbildungen.

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Junger Versuch
Insgesamt wurden in Wallern 23 Mischungen verglichen, Hansen relativierte aufgrund der noch jungen Versuchsflächen (Aussaat 9. Mai) das Ergebnis. Allerdings seien schon klare Tendenzen erkennbar. Die Sorten 'Picnic' (Neusaat), 'Easy' (Nachsaat) und 'Weekend' (Schatten) bilden den Grundstock des Austrosaatangebots. Ergänzt werden sie durch den Sportrasen 'Champion' mit höherer Trittverträglichkeit aufgrund höherem Poa pratensis-Anteil und dem Trockenrasen 'Toskana' für extensive Nutzungen z. B. im Landschaftsbau.

Grüne Trends
"Der Trend geht eindeutig zum dunkleren Grün." Laut Hansen sind in diesem Bereich einige Weiterentwicklungen zu erwarten. Mögliche Probleme sieht er dabei bei der Vermischung der dunkleren amerikanischen Wiesenrispe mit den sich einheimisch verbreitenden Poa annua und Poa trivialis. Das Ergebnis sei optisch mit einem "Leopardenfell" zu vergleichen.

Ein anderer Trend aus Dänemark ist die Beimischung des sogenannten Mikroklees, der zu einem grüneren Gesamtbild des Rasens beitragen soll. Hierzu werden derzeit Versuche durchgeführt, Hansen äußerte sichhierzu tendenziell eher skeptisch. Heißere Sommer als Teil der klimatischen Entwicklung werden in der weiteren Planung auch auf jeden Fall berücksichtigt. Der vermehrte Einsatz des Rohrschwingels ist hierbei ein deutlicher Zeiger.

Blumenwiese
Die Blumenwiesenmischung 'Paradies' erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Wichtig ist hier vor allem die fachgerechte Durchmischung direkt vor der Ausbringung, um ein gleichmäßiges Blühergebnis zu garantieren. Eine zu frühe Mahd ist ebenfalls zu vermeiden, um die Selbstaussaat zu ermöglichen. Auch in diesem Segment konnten konkurrierende Rasenmischungen nur teilweise überzeugen.