Das Obstjahr 2005 brachte in zahlreichen Bundesländern eine Frostspannerplage nicht gekannten Ausmaßes. Betroffen davon waren vor allem Apfelbäume, Süßkirschen, aber auch Birnen (hier vornehmlich Fruchtfraß) und Marille. Pfirsich und Pflaumenarten hatten im Allgemeinen weniger unter Frostspannerfraß zu leiden.
Kleiner Frostspanner häufig
Zahlenmäßig am häufigsten kommt der Kleine Frostspanner vor. Seine Raupen sehen grün aus. In geringerer Zahl war der Große Frostspanner an den Fraßschäden beteiligt. Dessen Raupen sind mit 35 mm etwas größer und sehen braun aus.
Nach den Beobachtungen des Pflanzenschutzdienstes ist 2006 wieder mit einem starken Befallsjahr des Kleinen Frostspanners zu rechnen.
In vielen Fällen wurden im Herbst Leimringe angebracht. Im Frühjahr sollten die inzwischen nicht mehr klebfähigen Leimflächen erneuert werden, damit die unterhalb des Klebgürtels schlüpfenden Räupchen ebenfalls auf dem Leim hängen bleiben. Wenn es sich lediglich um einzelne Bäume eines Hobbygartens handelt, kann man auch die Drahtbürste oder einen Baumkratzer einsetzen. Die Rinde unterhalb des im Herbst angelegten Klebegürtels wird damit gründlich überbürstet oder geschabt. Dort befindliche Eigelege und Räupchen werden durch diese Maßnahme zerstört.
Bekämpfungsmittel
Eine andere Möglichkeit zur Abwehr von Frostspannerschäden besteht in der Anwendung von Bekämpfungsmitteln. Bei starkem Befall, der bis zu Kahlfraß führen kann, eignen sich Bakterien-Präparate auf der Basis von Bacillus thuringiensis wie z. B. bei Kernobst XenTari (0,05 %, keine Wartezeit vorgeschrieben). Dieses Mittel sollte nur bei warmem Wetter angewendet werden (über 15 °C), wenn die Räupchen fraßaktiv sind, sonst leidet der Erfolg. Gegen den Frostspanner kann bei Kernund Steinobst auch das Präparat Herba-Vetyl neu flüssig
(Wirkstoff: Pyrethrine-Piperonylbutoxid) angewendet werden. Ferner ist das Mittel Schädlingsfrei Neem (Wirkstoff Azadirachtin) zugelassen, und zwar vor der Blüte in allen Obstkulturen, ausgenommen Erdbeeren und aus Gründen der Verträglichkeit auch nicht bei Birnen (keine Wartezeit vorgeschrieben; maximal eine Anwendung).