Die Einführung eines Sommersortiments sollte immer kritisch bedacht werden: Ist im Sommer jemand da, der für genügend Absatz sorgen kann, oder sind die Kunden sowieso im Urlaub?
Um den Sommer verkaufstechnisch aufzuwerten, stellte DI Hans-Peter Haas von der Forschungsanstalt für Gartenbau in Weihenstephan im Rahmen der 2. Vorarlberger Gärtnertagung Ideen und Anregungen vor.
Das Quäntchen Vorsprung
Eine intensivere Nutzung der Sommermonate kann die ökonomische Seite eines Geschäfts wieder in Schwung bringen. Dies kann eine gute Lösung sein, wenn die Frühjahresumsätze wetterbedingt nicht optimal ausgefallen sind. Ein Sommersortiment kann aber auch durch seine Exklusivität und Ausgefallenheit dazu beitragen, dass Sie genau das nötige Quäntchen Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern erhalten.
Die wichtigsten Merkmale einer wohldurchdachten Sommerkollektion sind attraktive, leicht kultivierbare Kulturen. Mögliche Produktgruppen sind z. B.:
• neue und alte Zierpflanzen
• Schling- und Kletterpflanzen
• Gewürzkräuter
• einjährige Topfstauden
• Sommertopfpflanzen
Für alle diese Gruppen ist eine möglichst kurze Kulturzeit ab Mitte April wichtig, da im Frühjahr die Ressourcen durch das Beet- und Balkonsegment in Anspruch genommen werden. Bei der Zusammenstellung des Sortiments kann aus einem riesigen Vorrat geschöpft werden, die vorgestellten Pflanzen sind nur Anregungen:
Alstroemeria: in vielen Farben und Formen; ist keine neue Pflanze, sondern eine Wiederentdeckung einer alten Zierpflanze; kann ab KW 12 kultiviert werden, ist nach zehn Wochen für den Verkauf bereit.
Delphinium grandiflora: sehr buschiger Wuchs; wunderbare leuchtende Farben. In 10-12 Wochen verkaufsfertig.
Rudbeckia: Durch eine Reduktion der Tageslänge können interessante Minipflanzen hergestellt werden; in 6-8 Wochen verkaufsfertig.
Lavendula stoechas: Kulturzeit zehn Wochen; eine Neuheit, die in vier verschiedenen Farben erhältlich ist.
Ein Sommersortiment soll keine Massenkultur sein. Durch die gezielte Auswahl von Pflanzen, die die Kundschaft nicht jeden Tag zu sehen bekommt, handelt es sich meist um Liebhaberpflanzen, die auch einen höheren Preis rechtfertigen.