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400 Jahre Yucca filamentosa

Ein Artikel von Edgar Gugenhan | 18.08.2005 - 08:03
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Zu den besten Kennern der Palmlilien zählt der Garten- und Landschaftsarchitekt Werner Vogel im bayerischen Hebertsfelden/D. Er hat seine Liebe zur Palmlilie und zum Bambus schon früh erkannt und ist maßgeblich an der Anlage und Einrichtung des Sichtungsgartens der Europäischen Bambusgesellschaft in Eggenfelden/D beteiligt. Dort wurden durch seine Initiative nicht nur mehrere hundert gartentaugliche Bambusse angepflanzt, sondern auch seit zwölf Jahren mit dem Auspflanzen von Palmlilien begonnen. Heute existiert dort ein großes Sortiment dieser Agavengewächse.
Zu den wichtigsten Arten unserer Gärten zählt Yucca filamentosa, wobei der Artname vom lateinischen Wort filamentósus (fädig) abgeleitet wird. Diese Bezeichnung hat ihre Berechtigung, denn schon vor 100 Jahren wurde die Pflanze in Europa angebaut, um die aus den Blättern gewonnenen Fasern industriell zu verwerten.

Neuesten Erkenntnissen zufolge kam die Pflanze genau vor 400 Jahren, also 1605, nach Europa und wurde in Süditalien in einigen wenigen Prunkgärten von Palermo angepflanzt. Bisher war man immer der Ansicht, dass die ersten Exemplare erst um 1675 von den Prärien des Mississippi-Missouri-Gebietes in unsere Gärten in Europa eingeführt wurde.
Heute wird immer noch in Staudengärtnereien und Endverkaufsbetrieben Yucca filamentosa als wertvolle Art kultiviert und angeboten. Tatsache ist aber, dass es keine echten Nachkommen dieser ursprünglichen Pflanze mehr in Europa gibt, sondern dass es sich generell um Kreuzungen handelt.
Heute gibt es zahlreiche Sorten, die sich durch ihr Wuchsverhalten oder die Farbe der Blütenglocken unterscheiden. Zu den bekanntesten Sorten zählen z. B. 'Eisbär', 'Schellenbaum', 'Schneefichte', 'Schneetanne' und 'Rosenglocke'. Letztere hat rosa überlaufene Blüten. Zu den wertvollen Neuheiten der vergangenen Jahre zählen 'Glockenbusch', 'Milchstern', 'Morgenglocke' und 'Rosemarie'.