Ein Steingarten klingt zwar eher nach Wüste und Grau, ist aber tatsächlich kein Schottergarten, sondern ein gekonnt bepflanzter Bereich mit Stauden. Steine und Stauden ergänzen sich dabei perfekt und sehen oft aus wie ein kleines Stück Natur wie z.B. ein Alpinum mit ausschließlich Arten aus dem Hochgebirge. Aber auch wer es nicht so genau nimmt, kann sich ein wunderschönes Fleckchen Natur erschaffen, und das auch auf kleiner Fläche und ziemlich unkompliziert.
Die meisten Stauden, die zwischen Findlingen sowie in Ritzen und Spalten wachsen sind nämlich ziemlich genügsame Überlebenskünstler. Dafür haben sie einen hohen Lichtbedarf und trotzen auch dem Frost recht gut. Wenn sie den Winter nicht überstehen liegt das meistens an Staunässe. Viele der Arten wie z. B. Glockenblumen sähen sich auch selbst aus und suchen sich das für sie geeignete Plätzchen selbst aus.
Vielfalt für volle Sonne: Vorsicht Suchtgefahr! Die Auswahl an Arten und Sorten der Hauswurz ist riesig. Weil sie in winzige Fels- und Mauer-Spalten oder kleine Pflanzgefäße passt, kann man von dieser Gattung nie genug haben. Bei der Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum ssp. tomentosum) scheinen die Blattrosetten von Silberfäden übersponnen zu sein. Volle Sonne ist die wichtigste Zutat für ein gutes Gedeihen dieser Überlebenskünstler © GMH/Bettina Banse
Für Hanggärten bieten sich Arten an, die ihr Blütenpolster über die grauen Bereiche hängen, das gilt auch für Betonsteine, die Gärten terrassieren. Ein Beispiel ist das Blaukissen, das sich wie ein Vorhang über die Stein hängt. Und auch Fugen zwischen Trittsteinen können mit Steingartenpflanzen begrünt werden, ein Beispiel ist der Sand-Thymian. Er ist trittfest, sollte aber gerade in Blüte nicht unbedingt barfuss begangen werden, das sich dort dann zahlreiche Wildbienen und andere Insekten tummeln. Und deshalb ist ein Steingarten auch nicht nur bunt sondern summt auch ganz natürlich.
Quelle: GMH