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Schattierungsnetze

Ein Artikel von DI Thomas Roth, Projektleiter | 20.04.2010 - 13:15
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Um eine dichte und gleichmäßige Rasennarbe herzustellen, benötigt eine Rasenansaat optimale Bedingungen. Dazu zählen neben einem einwandfreien Saatgut und einer fachgemäßen Bodenvorbereitung gleichmäßige Aussaat, Düngung und Bewässerung. Gerade bei einer Aussaat bei trockener Witterung muss ein ständiges Feuchthalten der oberen Bodenschicht gewährleistet sein. Schattierungsnetze, die 10 cm über die Aussaat gespannt werden, sollen bessere Keimungs- und Anwuchsbedingungen ermöglichen.
Geprüft wurde, ob sich durch die Beschattung mit dem Schattiernetz die Keimung und das Anwuchsverhalten gegenüber unschattierten Aussaatflächen verbessert.

Versuchsaufbau
Die Aussaat erfolgte mit Gebrauchsrasen gemäß der Regelsaatgutmischung RSM 2.3 im Oktober 2007 auf Flächen von 2,5 m x 2,5 m (6,25 m2), eingerahmt von einem Lärchenholzrahmen. Zwei Flächen wurden mit einem Schattiernetz der Fa. Plaspack (Austronet 204/200g/m2, dunkelgrün, 70 % Schattierung) beschattet. Das Schattierungsnetz wurde 8 cm über dem Rasensubstrat gespannt. Auf zwei Flächen erfolgte die Ansaat ohne nachträgliche Beschattung.

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Bei Wuchshöhe und Deckung im Vorteil
Die erste Bonitierung erfolgte 7 Tage nach der Ansaat. Auf den Flächen ohneBeschattungsgewebe war die Deckung mit 5 % gering und fast ausschließlich über Rasenunkräuter gegeben.

Auf den beschatteten Flächen betrug die Deckung insgesamt 15 % und die Wuchshöhe der Gräser 2,5 cm. Die besseren Keimbedingungen unter den beschatteten Ansaatflächen belegten die folgenden wöchentlichen Bonitierungen. Vor allem die Wuchshöhe der Gräser war mit 6,5 cm nach 30 Tagen unter den beschatteten Flächen wesentlich höher gegenüber den unbeschatteten Flächen mit einer Wuchshöhe von 3,5 cm. Auch die Deckung zeigte eine ähnliche Entwicklung auf. Während die beschatteten Flächen nach 30 Tagen eine Gesamtdeckung von bis zu 35 % aufwiesen, betrug die Gesamtdeckung bei den unbeschatteten Flächen nur 15 %.
Die schnellere Entwicklung der Rasennarbe wirkt sich auf längere Sicht auf die Entwicklung der Beikrautwuchshöhe aus. So entwickelt sich auch das Beikraut unter den beschatteten Flächen entsprechend schneller, jedoch im Vergleich zur Wuchshöhe der Gräser bleibt die Wuchshöhe der Beikräuter zurück.

Für die Nachsaat geeignet
Die Anwendung des Schattierungsgewebes erscheint nur für kleinere Flächen bei Nachsaaten praktikabel, da die Netze nicht auf dem Rasensubstrat aufliegen dürfen. Liegt das Netz auf der Grasnarbe auf, wachsen die Gräser durch das Schattierungsnetz durch und die Grasnabe wird mit der Entfernung des Netzes mitgerissen.
Für längerfris­tige Aussagen über die Entwicklungen der Grasnarben müssten die Versuchsflächen entsprechend über einen längeren Zeitraum bonitiert und begutachtet werden.