Weihenstephan hat nicht nur die angeblich älteste Brauerei der Welt . Hier, im ehemaligen Benediktinerkloster, hoch auf dem Hügel über der Stadt Freising, entstand das erste „Grüne Zentrum“ Deutschlands. Die ehemalige Lehranstalt für Wald- und Obstbau, Landwirtschaft und Gartenbau war die Keimzelle der Technischen Universität und Fachhochschule. Heute ist Weihenstephan eines der wichtigsten Zentren für Forschung und Ausbildung der Grünen Branche.
Am Fuße des Hügels hat sich das Berufsbildungszentrum der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik DEULA angesiedelt. Kerngeschäft der DEULA ist die überbetriebliche Ausbildung, neben Lehre und Berufschule die dritte Säule der praktischen Berufsausbildung in Deutschland.
Vorarbeiter bis Betriebswirt
Seit 1995 widmet sich die Akademie Landschaftsbau Weihenstephan – eine 100 %-Tochter der DEULA – der Fort- und Weiterbildung im GaLa-Bau. Das Seminarprogramm umfasst Kurse über Landschaftsbau, Baustellenorganisation, Vegetationstechnik und Grünflächenpflege. Darüber hinaus bietet die Akademie drei Fortbildungslehrgänge an: Vorarbeiter, Bauleiter im Landschaftsbau und Betriebswirt Landschaftsbau Weihenstephan. Demnächst wird auch ein Lehrgang zum Schwimmteichbauer angeboten, dessen Inhalte gemeinsam mit der deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer und dem österreichischen Verband der Schwimmteichbauer erarbeitet wurden.
Netzwerk für den GaLaBau
Die Lehrgänge richten sich an engagierte Mitarbeiter aus GaLa-Bau-Betrieben und an Jungunternehmer. Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland. Reger Zulauf kommt auch aus Österreich und Südtirol. Mit dem österreichischen Garten- und Landschaftsbauverband und der Gartenbaufachschule Langenlois als Partner hat die Akademie für Landschaftsbau zudem gute Kontakte zur österreichischen GaLa-Bau-Branche.
„Die Lehrgänge wirken als Initialzündung für Netzwerke über den ganzen deutschen Sprachraum“, sagt Ludwig Schegk, Leiter der Landschaftsbauakademie. Die Teilnehmer betreiben über die Kurszeiten hinaus regen Gedanken- und Ideenaustausch. Die meisten übernachten während der Lehrgangsmodule im Internat-Hotel der DEULA, das schafft Gruppendynamik und Zusammenhaltsgefühl.
Ausbilden und forschen
„Wir sind eine kleine Branche, die sich in unzählige Verbände, Organisationen und Gruppen aufsplittert“, erklärt Schegk. Dieser Unübersichtlichkeit wirkt man in Weihenstephan entgegen, indem die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule und den Forschungseinrichtungen gesucht wird. Ausbildung und Forschung sollen miteinander verwoben und zu einem „Kompetenzzentrum Weihenstephan“ verschmolzen werden. „Damit etablieren wir Weihenstephan als Premium-Marke des GaLa-Baus“, so Schegk.