Holz ist das klassische Baumaterial im Garten- und Landschaftsbau. Seine Vorteile sind bekannt: Es ist leicht und gleichzeitig belastbar, leicht zu bearbeiten und einfach zu formen. Als nachwachsendes Naturprodukt entspricht es allen Ansprüchen an Natürlichkeit und Umweltfreundlichkeit.
Wie bei allen Materialien stehen dem einige Nachteile gegenüber: Holz ist nicht immer in gleich bleibender Qualität erhältlich. Es ist ein organisches Material, das während seiner ganzen Lebensdauer Formschwankungen unterworfen ist – es schwindet mit der Zeit und kann sich durch den Abbau von Spannungen werfen. Vor allem aber wird es in feuchtem Zustand anfällig für Pilze, Bakterien und Insekten, was zum Zerfall der Substanz führt.
Holz braucht Schutz
Alte Holzbauten, die den Einflüssen der Witterung durch Jahrhunderte hindurch getrotzt haben, zeigen, wie Zimmerleute und Baumeister die Kunst, Holz dauerhaft zu verarbeiten, seit jeher beherrscht haben. Die wichtigste Methode, zerstörende Organismen vom Holz abzuhalten, ist das Vermeiden von Feuchtigkeit.
Das Prinzip des konstruktiven Holzschutzes ist es, Holzbauten so auszuführen, dass Wasser und Feuchigkeit so schnell wie möglich abgeleitet werden. Dies erfordert eine überlegte Ausarbeitung aller Details, vor allem dort, wo Holz mit Regen, Kondensationsfeuchte oder Erdreich in Kontakt tritt.
Trend zur ExotikLärchenholz ist das härteste und widerstandsfähigste aller heimischen Nadelhölzer. Im Garten- und Landschaftsbau ist es deshalb weit verbreitet. Als edle und haltbare Alternative zu Lärchenholz werden tropische Hölzer immer beliebter. Vor allem Bangkirai und Massaranduba werden für Terrassen und Holzdecks verwendet. Bangkirai ist ein schweres, außerordentlich haltbares Holz, das in Indonesien und Malaysien wächst, wobei die malayischen Qualitäten etwas zum Verdrehen neigen. Die beste Qualität liefern Hölzer aus der indonesischen Region Kalimantan. Bangkirai kann auch im direkten Kontakt mit Wasser und Erdreich ohne Imprägnierung eingesetzt werden.
Weitere Vorteile sind der geringe Harzanteil und die gute Formstabilität. Für die Verbindungen sollten die Schraublöcher vorgebohrt und Metallteile aus rostfreiem Edelstahl verwendet werden, da Eisen und verzinkte Materialien schwarze Rostflecke hinterlassen. Unterkonstruktionen aus Weichholz sind zu vermeiden. Durch den Schwund der Deckplatten kann es sonst passieren, dass die Schrauben etwas aus dem Holz gezogen werden und sich die Platten wellen.
Massaranduba ist ein besonders langlebiges, bräunliches oder rötliches Holz aus Südamerika. Weitere Alternativen zu Bangkirai sind Itauba und Cumaru, auch bekannt als „Brasilianischer Teak“.
Holzschutz mit Hochdruck
Grundsätzlich sollte bei Holzkonstruktionen der konstruktive Holzschutz im Vordergrund stehen. Wo dies nicht möglich ist, vor allem bei Kontakt von Holz mit dem Erdreich, kann die Haltbarkeit durch Kesseldruckimprägnierung erhöht werden. Bei der Kesseldruckimprägnierung wird dem Holz in einem Vakuum die Feuchtigkeit entzogen. Anschließend werden unter hohem Druck Schutzsalze in das Holz gepresst.
Ausschlag gebend für die Schutzwirkung ist die Konzentration dieser Salze. Werden die Holzschutzmittel zu stark verdünnt, verkürzt sich die Lebensdauer der Hölzer erheblich. Preisunterschiede bei druckimprägnierten Hölzern verschiedener Hersteller sind deshalb meist ein Zeichen von unterschiedlicher Qualität.
Kesseldruckimprägnierte Hölzer werden farblos sowie in brauner und grüner Tönung angeboten. Die Farbe hat keinen Einfluss auf die Qualität. Die grünliche Färbung ist auf metallische Anteile der Imprägniersalze zurückzuführen und verblasst innerhalb weniger Monate. Bei fachgerechtem Einsatz sind kesseldruckimprägnierte Hölzer gesundheitlich unbedenklich.Holzspielgeräte, die das Österreichische Umweltschutzzeichen tragen, dürfen allerdings nicht aus imprägniertem Holz bestehen. Zu beachten ist auch, dass die Hölzer nicht bedenkenlos entsorgt werden können.
Karamellnote
Eine Alternative zu exotischen Hölzern und zu chemisch behandeltem Holz sind heimische Hölzer, die durch verschiedene Verfahren modifiziert und haltbar gemacht werden.
Bei der Hitzebehandlung wird das Holz auf Temperaturen zwischen 170 ° und 240 °C erhitzt. Dies verursacht eine chemische Reaktion der Zellwände, wodurch die Wasseraufnahmefähigkeit des Holzes verringert wird.
FelixPlato ist ein thermisch modifiziertes Holz, das in einem vierstufigen Verfahren schonend erhitzt wird, wobei die Zellulosebestandteile der Holzzellen erhalten bleiben. Das Ergebnis ist laut Herstellerangaben ein Werkstoff, der im Gegensatz zu anderen thermisch behandelten Hölzern stabiler und weniger spröde ist. Durch das Verfahren erreicht Fichtenholz die Resistenzklasse 1 und ist somit ebenso haltbar wie exotische Harthölzer.
Als „Ennstaler Teakholz“ bezeichnet der oberösterreichische Laubholzproduzent Hubert Mitteramskogler (Mirako) das von ihm angebotene Thermoholz für den Außenbereich. Das Holz wird bis zu 220 °C erhitzt, wodurch der Holzzucker karamellisiert und Harze und andere Inhaltsstoffe aus dem Holz getrieben werden. Das Holz wird haltbarer und erhält eine durchgehende, dunklere Farbtönung, die allerdings nicht UV-stabil ist. Durch die verringerte Wasseraufnahmefähigkeit werden das Quell- und Schwindverhalten reduziert. Aufgebrachte Lacke und andere Oberflächenbehandlungen splittern langsamer ab. Thermobehandeltes Buchenholz wird vom Hersteller vor allem für den Barfußbereich empfohlen, da es kurzfasriger als Lärchenholz ist und somit weniger zu Schieferbildung neigt.
Kunststoff-Verbund
Wood-Plastic-Composites, abgekürzt WPC, nennt sich ein Verbundstoff aus Holzfasern und Kunststoff. Der deutsche Produzent Häussermann fertigt daraus Terrassen-Beläge für den Außenbereich. Das Material mit dem Markennamen Wetterholz besteht aus Holzspänen und Polyolefinen die vermischt und in Form gepresst werden.
Das Ergebnis ist ein langlebiger, unempfindlicher Werkstoff mit holzähnlichen Eigenschaften. Wetterholz ist widerstandsfähig gegen Pilze und Bakterien und verrottet nicht, solange er nicht in direktem Kontakt mit dem Erdreich steht. Splitter und Risse sind ausgeschlossen, weshalb sich der Belag gut für den Barfußbereich eignet. Kurzzeitige flächige Belastungen von bis zu 1.000 kg pro Quadratmeter sind möglich, das Material eignet sich jedoch nicht für den Einsatz bei freitragenden Bauten.
Tropenholz mit Gütesiegel
Nicht immer sind die Bedingungen, unter denen Tropenholz geerntet wird, mit sozialen und ökologischen Standards vereinbar. Sicherheit bietet hier das Gütesiegel des Forest Stewardship Council (FSC). FSC ist ein internationaler Zusammenschluss von Holzhändlern, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen, die es sich zum Ziel gemacht haben, weltweit eine ökologisch und sozial verträgliche Waldwirtschaft zu fördern. Mit dem FSC-Gütesiegel wird garantiert, dass das Holz nicht illegal geschlägert wurde und aus umweltgerechter Waldnutzung nach den zehn Kriterien des Forest Stewardship Council stammt.