Die Damen an der Rezeption begrüßen die neu angekommenen Gäste in gepflegtem Italienisch. Kitzbühel zeigt sich an diesem Augusttag weniger freundlich: Die Schafskälte treibt die Urlauber in den Wintergarten zu Kaffee und Kuchen. Drei Kinder tummeln sich im temperierten Indoor-Becken, nur ein paar hartgesottene Hotelgäste sitzen auf der Terrasse mit Blick auf den Schwimmteich. „Wir haben Gäste aus 12 bis 14 Nationen“ erzählt Hotelier Benedikt Schorer. „Viele davon sind Stammgäste.“ Warum es sie immer wieder ins Hotel Erika in Kitzbühel zieht? „30 % sind Golfer. Der Rest sind Wanderer und Wellness-Urlauber. Überraschenderweise sind auch viele Familien darunter.“
Urlaub mit Jugendstil
Das Hotel Erika gibt es seit 1898. Die Jugendstilfassade korrespondiert mit dem blumenreichen Garten und setzt sich in der Inneneinrichtung fort. 2004 wurde das traditionsreiche Haus durch einen Spa- und Wellnessbereich erweitert. Finnische Sauna, Sole-Grotte, Hallenbad und Erlebnisschwimmbad werden ergänzt durch 160 m² Schwimmteich. Das Konzept war, die Wellness-Oase nicht im modrigen Keller zu verstecken, sondern einen hellen freundlichen Übergangsbereich zwischen Innen und Außen zu schaffen. Die Massage- und Fitnessräume sind mit einer großzügigen Fensterfront zum Garten hin orientiert. Bei warmem Wetter werden Fenster und Türen geöffnet, die Gäste genießen das Wellnessangebot bei frischer Luft, „zwischen Blumen und Wasser“.
Wasserfall als Saunabecken
Der Schwimmteich liegt eingespannt zwischen Kaffeeterrasse, Wellness-Bereich und Garten. Die Regenerationszone wurde als Wasserlauf gestaltet, über den eine gusseiserne Brücke von der Terrasse in den Garten führt. Die Schwimmzone ist aus Holzpalisaden aufgebaut. Gespeist wird der Teich aus Zisternenwassser. Vier Pumpen sorgen für die Wasserumwälzung, neben zwei Oberflächenskimmern dient ein Wasserfall als „Riesenskimmer“: Über eine Niro-Schiene fällt eine Wasserwand direkt vor dem Saunabereich ins Auffangbecken, das zum Abkühlen nach dem Saunagang genützt wird. Das Teichwasser wird mit einer Solaranlage auf maximal 24° C aufgeheizt, nicht zuletzt, um im Winter die Leitungen eisfrei zu halten.
Schorer sieht den Schwimmteich als logische Erweiterung des Wellness-Angebotes, vor allem aber als optische Bereicherung des Ensembles: Der Garten wurde nach alten Ansichten als Jugendstilanlage gestaltet. Die Blumenvielfalt stammt zum Teil aus eigener Zucht – es sind alte Sorten, die im Handel nicht mehr erhältlich sind. Stolz weist Gartenfreund Schorer auf den Blick vom Wellnessbereich über den grünen Teich zum bunten Garten: „Hier passt einfach alles wundervoll zusammen.“