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Bau und Pflege von Schwimmteichen

Ein Artikel von Richard Weixler/Gerald Stiptschitsch | 19.08.2005 - 15:33
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Es gibt verschiedenste Möglichkeiten und Bauweisen, um den Schwimmteich zu realisieren.Beim Betonbecken im Teich wird entweder ein bestehender Pool umgebaut oder ein Becken neu errichtet. Gerade Linien und klare Formen prägen diesen Typus, die Regenerationszone befindet sich an einer oder an mehreren Seiten des Beckens. Ein Vorteil dieser Bauweise besteht in der guten Pflegbarkeit. Nachteil sind die hohen Errichtungskosten.

Holzbecken/Holzabgrenzung – auch mit diesem Material kann ein Becken in der gewünschten Form errichtet werden. Holz verrottet unter Wasser kaum – die Reste von Pfahlbauten in den Salzkammergutseen belegen dies. Meist wird Lärchenholz verwendet – Kanthölzer, dicke Bretter oder überhaupt Rundlinge, die an zwei Seiten abgeflacht sind. Das Becken wird auf die Folie gesetzt. Am Boden liegt diese frei und ist gut absaugbar. Vorteil: relativ günstiger Materialpreis, natürliches Material. Nachteil: Die Oberkante ist für die Teichpflege nur beschränkt begehbar.

Teichsäcke – mit diesen schottergefüllten PP-Säcken ist jede beliebige Form zu gestalten, vor allem runde Formen wirken sehr natürlich – auch Stufen können damit aufgebaut werden. Die Säcke werden mit Kies gefüllt und halten unter Wasser ausgezeichnet. Vorteil: sehr kostengünstig und für Kunden, die mitbauen möchten, eine gute Gelegenheit, Arbeitskraft einzubringen.Nachteil: manchmal etwas rutschig, man braucht etwas Geschick, um darauf zu gehen.

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Erdwall als Abgrenzung – damit der Schwimm- vom Regenerationsbereich deutlich getrennt wird, bleibt ein Erdwall bestehen – dahinter wird bepflanzt. Man kann auf dem Wall durchaus Trittplatten in Beton verlegen und so eine gute Pflegbarkeit des Regenerationsbereiches erreichen oder sich beim Baden einfach ausruhen. Vorteil: kostengünstige Lösung.
Nachteil: Manchmal kommt es zu Senkungen des Walls und zu Rutschungen der Erde unter der Folie.

Steinmauern im Teich sind eine optisch sehr schöne Lösung, die Steine bzw. Steinquader müssen sehr stabil aufgebaut werden. Man kann durchaus Beton verwenden – allerdings sollte es dann eine Befüllung mit Wasser geben, welches nach etwa einer Woche erneuert werden sollte.
Vorteil: optisch sehr schöne Lösung
Nachteil: aufwändige und teure Abgrenzung – idealer Untergrund für Algenaufwuchs, daher meist schwer pflegbar.

5 Schwimmteiche – welcher passt für mich?

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Der Verband Österreichischer Schwimmteichbauer hat vor einigen Jahren mit diesen verschiedenen Kategorien einen Überblick im „Schwimmteich-Dschungel“ ge-schaffen. Kunden können sich von Vornherein entscheiden, welche Kategorie und Bauweise sie bevorzugen.
Für den einen ist ein Schwimmteich „Natur pur“ das wahre Paradies – Molche, Frösche, Libellen und Schmetterlinge sieht er als Bereicherung für seinen Garten. Für den anderen besteht das Paradies aus einem geradlinigen Becken mit Oberflächenströmung und nur den nötigsten Pflanzen. Jeder soll auf seine Art und Weise glücklich werden. Die fünf Kategorien bieten genügend Auswahlmöglichkeit.
Es ist abzuwarten, ob und wie sich Kategorie 5 in den nächsten Jahren bewährt - es gibt noch keine Langzeiterfahrung.

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Pflege. Der Schwimmteich ist ein Teil des Gartens und auch so zu behandeln – tut man nichts für die Pflege, wird er verwildern. Aber auch verwilderte Gärten haben ihren Charme, es hängt ganz von den Vorstellungen des Besitzers ab, wie er seinen Teich pflegt. Bestimmte Bauweisen sind leichter pflegbar als andere. Wenn man sie mit einer Kategorie (z. B. Typ 3) kombiniert, die einem Arbeit erspart, hat man nicht allzu viel Pflegeaufwand. Eine Pumpe erzeugt Strömung – Laub, Samen, Blüten und Algen landen in einem Korb, den man nach Bedarf ein- oder mehrmals pro Woche entleert.
Befinden sich viele Bäume auf dem Grundstück, wird man über eine Abdeckung des Schwimmteiches mit einem Netz nicht hinwegkommen.
Viele Schwimmteichbesitzer – die vorher einen Pool hatten – versichern jedoch glaubhaft, dass ein Schwimmteich wesentlich weniger Pflegeaufwand verlangt als ein Pool – von Kosten für diverse Chemikalien ganz zu schweigen.

Tiere im Teich

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Damit der Schwimmteich komplett ist, dürfen auch Tiere nicht fehlen. Während die einen bewusst in den Teich gesetzt werden (z. B. Fische), kommen die anderen ganz von selbst. Dazu zählen auch Frösche, die mit ihrem Quaken einerseits pures Naturerlebnis darstellen, andererseits störend werden können.
Dieser Begleiterscheinung sind sich viele, die sich für einen Schwimmteich entschieden haben, oft nicht bewusst. Zahlreiche Lebewesen können sich dann ansiedeln und einem den Schwimmgenuss verderben.
Die nächtlichen Ruflaute der Frösche können z.B. eine erhebliche Ruhestörung darstellen und haben schon so manche nachbarschaftliche Beziehung zerstört.
Großmäuler unter den Teichmusikanten sind dabei Grünfrösche (Wasser-, See-, Teichfrosch), die kilometerweit zu hören sind. Leise und unaufdringlich sind dagegen Kröten und Unken mit einer geringeren Lautstärke. Sie alle sind aber ausgesprochene Nützlinge im Gewässer: Sie vertilgen Larven, Würmer und Insekten und sorgen daher für ein natürliches Gleichgewicht.So manches Froschkonzert endete schon vor Gericht, wobei meist die Froschgegner siegen. Gegebenenfalls sollte daher bei Ruhestörung das Tier in ein anderes Gewässer umgesiedelt werden.