Die Wechselbepflanzung ist die häufigste Form, die Kunden in Auftrag geben. Im Frühjahr dominieren Stiefmütterchen, im Sommer Begonien und im Herbst Eriken, die die Stiefmütterchen von der Herbstanpflanzung verdrängt haben.
Dauerbepflanzung. Eine Dauerbepflanzung hat nur geringe Bedeutung. Hier liegt die Möglichkeit der Friedhofsgärtner, mittels Kundenberatung auf eine Anpflanzung mit bodendeckenden Stauden und Gehölzen hinzuweisen. Auch hier sollen Blumenrabatte für eine Wechselanpflanzung nicht fehlen. Zuwächse konnten bei bodendeckenden Stauden erzielt werden. Dazu zählen vor allem Vinca, Sagina, Thymus, Ajuga, Saxifraga und Asarum.
Von den Gehölzen werden vor allem Pachysandra, Cotoneaster und kriechende Koniferen für eine Anpflanzung bevorzugt. Efeu hat als Symbolpflanze eine große Bedeutung, wird aber trotzdem nicht so häufig verwendet, da er durch regelmäßigen Schnitt pflegeaufwändiger ist.
Herbstanpflanzung verliert an Bedeutung. Aufgrund der verbesserten Haltbarkeit der Sommerblumen hat die Herbstanpflanzung in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Ein warmer Herbst wird häufiger durch einen raschen Kälteeinbruch beendet, so dass die Gräber nur noch abgeräumt und bestenfalls mit Reisig abgedeckt werden.
Einen Aufschwung bringen jedoch Herbstaktionen der Gärtnereien in den vergangenen Jahren, die damit auch bunte Pflanzschalen – vorwiegend mit Eriken, Chrysanthemen und auch Hebe bepflanzt – als Grabschmuck anbieten. Friedhofsgärtner versuchen auch weiterhin, die Herbstanpflanzung mit Cyclamen zu forcieren.
Vorausschauend planen. Für das Frühjahr werden meist schon im Herbst Stiefmütterchen gesetzt, wobei es sich meist um großblumige F1- und F2-Hybriden handelt. Auf Platz zwei rangiert im Frühjahr Bellis und auch Myosotis haben durch kompakte Sorten an Bedeutung gewonnen.
Wenig Pflegeaufwand für den Sommer. Was zu Ostern fürs Frühjahr nicht gepflanzt ist, ist später schwer abzusetzen. Die Sommeranpflanzung soll hingegen, wenn es um die Dauergrabpflege geht, vor dem Muttertag abgeschlossen sein.
Vonfriedhofsgärtnern bevorzugt wird das bekannte Sortiment aus dem Beet- und Balkonpflanzenbereich mit Begonien an der Spitze, gefolgt von Impatiens walleriana, Neu-Guinea-Impatiens, Salvia, Ageratum, Tagetes und Pelargonien. Elatior-Begonien finden nur wenig Anklang.
Strukturpflanzen. Immer mehr an Bedeutung gewinnen Strukturpflanzen, die auch beim Balkonschmuck verwendet werden. Darunter zählen auch immer häufiger Gräser.
Wichtig sind dem Kunden gute Haltbarkeit und wenig Zeit- und Pflegeaufwand. Für Neuheiten fällt die Entscheidung meist schwer und es scheint, als ob man in Österreich zumindest bei der Grabbepflanzung eher konservativ eingestellt ist.
Welche Möglichkeiten es bei der Grabgestaltung gibt, zeigen österreichische Friedhofsgärtner regelmäßig im Rahmen verschiedener Veranstaltungen, etwa jährlich bei der „Internationalen Gartenbaumesse“ in Tulln oder als Gräberhain bei der diesjährigen Landesgartenschau in Bad Hall.