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Trotz Teuerung können biologische Lebensmittel auf die Treue der Konsumenten zählen © bbernard/Shutterstock.com

Lebensmittel

Konsumenten halten Bio die Treue

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 22.02.2024 - 08:56

Die RollAMA-Zahlen für das Gesamtjahr 2023 zeigen, dass der Umsatz an Bio-Frischeprodukten im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) um 5,3% auf ca. 873,6 Mio Euro stieg. Langfristig gesehen wuchsen die Umsätze seit 2019 um über 50%. Durch die Teuerungen war der mengenmäßige Absatz allerdings auch im Bio-Bereich rückläufig (-2,8%) – wie in vielen anderen Bereichen. Nach den pandemiebedingten Einschränkungen wurde auch wieder mehr Außer Haus konsumiert und weniger für den eigenen Haushalt gekauft.

Fast alle Österreicher kaufen Bio-Lebensmittel

Dass Bio beliebt ist, zeigte auch die Entwicklung der Käuferreichweite – 98,1% der Österreicher kaufen Bio im LEH ein – und auch die Einkaufsfrequenz blieb stabil. Die Menge der eingekauften Produkte sank leicht ab im Vergleich zum Vorjahr. Die Preisunterschiede zwischen biologischen und konventionellen Frischeprodukten waren in den Warengruppen unterschiedlich hoch. Während sie bei Frischmilch nur ca. 10% betrugen, schlug der Unterschied bei Fleisch und Geflügel mit bis zu 85% zu Buche. Tomaten lagen mit 39,6% im Mittelfeld.

Vielleicht erklärt sich auch daraus der hohe wertmäßige Anteil von Frisch- und ESL-Milch (28,3%) an den Einkäufen und die mit 6,9% niedrigen Mengen bei Fleisch und Geflügel. Erfreulich ist die Entwicklung bei Frischgemüse und -obst: Die Bio-Anteile wuchsen hier als einzige Warengruppe im Vergleich zu den Vorjahren an. Damit ist Frischgemüse mit 22,7% an die dritte Stelle hinter Milch und Joghurt gerückt. Der Anteil bei Frischobst liegt bei 16,2%.

Wer sind die Bio-Käufer und warum entscheiden sie sich dafür?

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Einen besonderen Einfluss hat Bio laut RollAMA-Motivanalyse beim Schutz von Grundwasser und Gewässern sowie bei Kreislaufwirtschaft und Tierwohl © AMA-Marketing

Die Ergebnisse der Untersuchung zum Zusammenhang von Bildungsstatus und Kaufentscheidung für Bio-Produkte zeigen, dass Personen mit Universitäts- bzw. Hochschulabschluss mehr Geld für Bio-Produkte ausgeben als Personen mit niedrigerem Bildungsniveau. Grundsätzlich nimmt aber die höhere Bildungsschicht insgesamt weniger Geld für Lebensmittel in die Hand. Das erklärt sich daraus, dass in der RollAMA-Analyse der Außer-Haus-Konsum nicht berücksichtigt wird.

Die Entscheidung zu oder gegen Bio hängt davon ab, welcher Nutzen und welcher Wert Bio zugesprochen wird. Die Motivanalyse zeigte, dass bei spontaner Nennung von Werten und Merkmalen, die den Wert von Lebensmitteln erhöhen, Bio-Produkte/-Lebensmittel mit 41% an erster Stelle stehen. Dahinter kommen regionale Lebensmittel mit 37%. Die Zertifizierung durch Gütesiegel/Qualitätssiegel landet mit 21% auf dem dritten Platz.


Quelle: AMA-Marketing