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Die Biomasse konnte im Labor erfolgreich wachsen und ist schon auf wiedervernässten Mooren ausgebracht worden. (Symbolfoto) © Choksawatdikorn/Shutterstock.com

Forschung

Ohne Moos geht’s nicht

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 31.01.2024 - 09:26

Moore leisten einen erheblichen Beitrag als Kohlenstoffspeicher. Sie auf eine klimaneutrale Bewirtschaftung umzustellen ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll. In den Laboren der Bioverfahrenstechnik am Fachbereich Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik der Hochschule Anhalt wird daran gearbeitet. Das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert die Forschung zur Vermehrung von Torfmoos.
Bislang gibt es kaum Erfahrungswerte auf diesem Gebiet. Wissenschaftern der Universität Freiburg ist es zu verdanken, dass nach jahrelanger Forschung verschiedene Torfmoos-Arten im Labor gezüchtet werden können. Die Biomasse konnte erfolgreich – in sog. Paludikulturen - auf wiedervernässten Mooren ausgebracht werden. Bis jetzt fand das Ausbringen nur auf kleinen Flächen statt, mehrere tausend Hektar sollen folgen.
Ohne gezielte Ausbringung würde das Moos nur wenige Millimeter pro Jahr auf den wiedervernässten Moor-Flächen wachsen. Dabei wären gleich mehrere Chancen vertan: die zusätzliche Speicherung von Treibhausgasen, die Ernte der Moos-Pflanzen als Einnahmequelle für Landwirte und als Ersatz für Torf. Das würde den Abbau aus noch intakten Mooren verhindern und diese auch besser schützen. Forschende der Universität Freiburg und Greifswalder haben bereits herausgefunden, welche Torfmoos-Arten sich als Alternative besonders eignen. Die Biomasse konnte bereits auf Rekordmaß anwachsen. Erst in den nächsten Monaten wird sich zeigen, inwieweit sich die Ernte noch steigern lässt. Zum Greifen nahe ist das erste Gewächshaus für Torfmoose und damit ein entscheidendes Tool zum Schutz der Moore und des Klimas.


Quelle: HS Anhalt