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Trainierte Hunde sollen bald in der Lage sein, die Larven des Japankäfers im Boden aufzufinden © TommasoVenturelli/Shutterstock.com

Schädlingsbekämpfung

Schnüffelnasen auf der Suche nach dem Japankäfer

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 14.08.2023 - 15:02

Seit 2017 kommen die Fraßschädlinge im Tessin vor, erste Populationen haben sich in der Schweiz 2020 gebildet und auch im benachbarten Baden-Württemberg wurden bereits Japankäfer in Fallen gefunden. Der Schädling ist aufgrund seiner enormen Fraßschäden an ca. 300 Wirtspflanzen sehr gefürchtet und wird mit Insektiziden bekämpft. Allerdings leben seine Larven davor bereits ein bis zwei Jahre lang im Boden versteckt und auf deren Auffinden konzentriert sich ein neues Projekt.

Training mit Larvenduft

Die beiden Umweltingenieurinnen und Hundetrainerinnen Aline Lüscher und Chiara Baschung haben 2023 den Verein Wildlife Detection Solutions (wideso) gegründet und in einem Pilotprojekt sieben Hunde trainiert, die Larven des Japankäfers aufzuspüren. Dies fand bisher mittels Polymerkunststoff-Röhrchen statt, die mit Larvenduft versetzt sind. Um in einer realistischen Umgebung zu trainieren, müssten diese im Boden vergraben werden. Das ist aber aufgrund des vergleichsweise schwachen Geruchs der Röhrchen kaum möglich. Deshalb läuft derzeit das Genehmigungsverfahren zum Training mit echten Larven, denn diese geben erfahrungsgemäß mehr Geruch ab.

Im September soll die Ausbildung der Hunde weitergeführt werden, der Fokus liegt dabei auf unterschiedlichen Szenarien und Umgebungen: sehr viele oder weniger Larven im Feld, Landwirtschaftsflächen, Gärtnereien, Baumschulen. Am April 2024 sollen die ersten Spürhunde einsatzfähig sein.

Grundsätzlich können alle Hunde als Spürhunde eingesetzt werden, wichtig ist, dass sie körperlich und psychisch dazu in der Lage sind, lange Einsätze in verschiedenen Umgebungen und unter diversen Wetterbedingungen auszuhalten. In den USA, wo der Japankäfer auch eingeschleppt wurde, hat eine Spürhundetrainerin bereits 2022 zwei Hunde erfolgreich auf die Larven trainiert. Mit ihr tauschten sich Lüscher und Baschung vor Projektstart bereits aus.


Quelle: LID