Die Ergebnisse der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUAs) zeigten, dass die Qualität der Öko-Lebensmittel sehr gut ist. Wie auch im Vorjahr gab es nur Einzelfälle, in denen weitere Recherchen und Maßnahmen erforderlich wurden. Das Spektrum der Untersuchung erstreckt sich dabei von Pestizidrückständen über gentechnisch veränderte Organismen, mikrobiologische Untersuchungen, Prozess- und Umweltkontaminanten bis zur Prüfung auf die Authentizität der Bio-Angaben.
Weniger Rückstände in ökologischem Obst und Gemüse
Wie schon in den Vorjahren schnitten die Proben von ökologisch produziertem Obst und Gemüse besser ab, als die Vertreter aus konventionellem Anbau. Das gilt für sowohl die Anzahl der Rückstandsbefunde als auch die Rückstandsgehalte von chemisch-synthetischen Pestiziden. Drei Viertel der ökologischen Proben waren frei von nachweisbaren Rückständen. Wo diese nachweisbar waren, lagen die Gehalte in den meisten Fällen nur in Spuren vor (< 0,01 mg/kg).
Bei Öko-Obst lag der mittlere Rückstandsgehalt an Pestiziden 2022 bei 0,005 mg/kg, bei Öko-Gemüse bei 0,003 mg/kg wenn auch Proben, deren Öko-Kennzeichnung als irreführend gilt, einbezogen sind. Bei diesen besteht der Verdacht, dass es sich um konventionelle Ware, um mit konventioneller Ware verschnittene Ware oder um nicht entsprechend den Öko-Richtlinien produzierte Ware handelt. Unter Ausschluss dieser Proben lag er bei 0,003 bzw. 0,002 mg/kg.
Diese Gehalte sind in den vergangenen Jahren konstant niedrig geblieben mit nur geringen Schwankungen. Dagegen lagen die mittleren Werte bei konventionellem Obst bei 0,38 mg/kg und bei Gemüse waren es 0,46 mg/kg Pflanzenschutzmittelrückstände (ohne Oberflächenbehandlungsmittel, Phosphonsäure und Bromid).
Die Beanstandungsquote bei frischen Öko-Erzeugnissen liegt in den vergangenen Jahren stabil auf einem niedrigen Niveau und ist im Verlauf von 21 Jahren Ökomonitoring deutlich gesunken. 2022 wurde die Bezeichnung „öko“ aufgrund erhöhter Rückstände an Pestiziden bei 3 von 89 Proben Öko-Obst (Orangen und Kiwi aus Italien) und 1 von 136 Proben Öko-Gemüse (Paprika aus Spanien) als irreführend beurteilt. Das ergibt eine Beanstandungsquote von 1,8 % für Öko-Frischware.
Bericht zum Ökomonitoring 2022
Quelle: Fruchtportal/MLR Baden-Württemberg