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Das beliebte Würzkraut ist zur Giftpflanze des Jahres gewählt worden, aber nicht aufgrund seiner Blätter © aniana/Shutterstock.com

Giftpflanze des Jahres

Würzkraut mit dunkler Seite

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 17.03.2023 - 08:45

Im Vorjahr traf es mit der Kartoffel eine weit verbreitete Nutzpflanze, nun ist das mit ihr oft gemeinsam verwendete Würzkraut Petroselinum crispum vom Botanischen Sondergarten Wandsbek zur Giftpflanze des Jahres gekürt worden. Sie verwies den Oleander und den Klatschmohn auf die Plätze zwei und drei. Aber schrecken Sie sich nicht, sie können weiterhin Petersilkartoffeln oder -erdäpfel essen, denn die dunkle Seite zeigt sich nicht in den beliebten Blättern der Pflanze.

Wirkung auf Blase, Darm und Uterus

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Die dunkle Seite der Petersilie offenbart sich in den Samen und daraus gewonnenem Öl © valerypetr/Shutterstock.com

Die Petersilie liefert uns wichtige Vitamine (v. a. Vit. C) und Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffen. Ihre Schattenseiten entwickeln sich im mehrjährigen Leben, denn im zweiten Jahr bildet die Pflanze ihre Doldenblüten aus. Damit reichert sich viel Apiol an, welches besonders in den Samen gespeichert ist. Apiol wird auch Petersilienkampfer genannt und ist der Hauptbestandteil des ätherischen Öls der Früchte.

Bei geringer Dosis ist die harntreibende und verdauungsfördernde Wirkung positiv zu beurteilen, bei höherer Dosierung kann Apiol aber Leberschäden, Frühgeburten und zentrale Lähmungen hervorrufen. Daher fand das Öl früher auch Einsatz für den Abbruch ungewollter Schwangerschaften, was aber nicht immer gut ausging.

Die Herkunft des Namens Petroselinum ist nicht mehr ganz klärbar, „petros“ leitet sich vom „Stein“ ab und könnte einerseits für die harnsteintreibende Wirkung stehen oder dafür, dass die Pflanzen in ihrer Heimat (nordafrikanischer Mittelmeerraum) zwischen Steinen wachsen. Deshalb wächst Petersilie auch am besten auf durchlässigen Böden an einem hellen, sonnigen bis halbschattigen Platz. Die krause Petersilie ist übrigens eine Züchtung von Mönchen, die es ihnen ermöglichte das Würzkraut besser von der giftigen Hundspetersilie zu unterscheiden, mehr Aroma hat allerdings die glatte Petersilie.

Die Wahl für das kommende Jahr läuft übrigens schon: Hier können Sie mitstimmen!


Quelle: Botanischer Garten Wandsbek, IVA-Magazin