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Im Krisenmodus haben sich die Stärken der Biomethode als wirksam herausgestellt © Andrii Yalanskyi/Shutterstock.com

Biobranche

Ukraine ist produktiv trotz Krieg

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 13.03.2023 - 16:30

Wie eine Analyse der ukrainischen Zertifizierungsstelle „Organic Standard“ zeigte, exportierte die Ukraine im vergangenen Jahr 225.814 t Bioprodukte in die EU und die Schweiz. Die Zahlen basieren auf der EU-Datenbank TRACES. Das entspricht einer Steigerung von 13% gegenüber 2021, im gleichen Zeitraum gingen die Exporte konventioneller Erzeugnisse um mehr als 30% zurück, v. a. bedingt durch die Blockaden der Schwarzmeerhäfen. Das berichtet der Landwirtschaftlichen Informationsdienst LID.

Flexible Logistik mit Kooperationen

Durch solidarische Kooperationspartner in der Wertschöpfungskette konnte die Biobranche flexibel anpassen, v. a. via Schiene waren Mengensteigerungen möglich während der Ausbau des Straßentransports an Kapazitäts- und Kostengrenzen stieß. Potenzial besteht beim Gütertransport auf der Schiene in Richtung Westeuropa bis in die atlantischen Meereshäfen oder auch im Ausbau und der Reaktivierung über europäische Flusswege zu Ostseehäfen.

Nach Einschätzung des Branchennetzwerks „Organic Initiative“ hätten sich im Krisenmodus die klassischen Stärken der Biomethode als wirksam erwiesen: Die Verfügbarkeit hofeigener organischer Dünger, die im ukrainischen Vergleich kleineren Produktionsanlagen, vielfältige Vertriebskanäle mit Direktverkauf. Und die Entschlossenheit zur Forstsetzung der Aktivitäten in der Branche ist groß, auch wenn viele in ihrer Arbeit unterbrochen wurden, konnten sie die Produktion bald wieder aufnehmen und wollten diese Tätigkeit im ökologischen Bereich auch fortführen.

Ukraine 2023

Die ukrainische Biobranche zeigte auf der Biofach-Messe im Februar einen starken Auftritt, organisiert über die staatliche ukrainische Institution „Entrepreneurship and Export Promotion Office“ (EEPO). Finanziell und organisatorisch unterstützten die „Deutsch-Ukrainische Kooperation Ökolandbau“ (COA) und weitere Partnern den Auftritt. Während der von EEPO und COA organisierten Veranstaltung „Ukraine – Ein Jahr nach dem Krieg – Innovationskraft ökologischer Betriebe“ präsentierte man die Erstaufführung einer Dokumentation zu den vielfältigen Biobetrieben und dem gemeinschaftlichen Engagement („Ukraine 2023: Organic Agriculture one Year after Beginning of the War. We go ahead!“)


Quelle: LID