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Österreich ist eines der wasserreichsten Länder Europas © Anna Nahabed/Shutterstock.com

Gewässerschutz

Trinkwasser als wichtigstes Lebensmittel

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 23.05.2022 - 15:27

Österreich sei dank 1.100 mm Jahresniederschlag (ca. 92 Mrd m3) eines der wasserreichsten Länder Europas und Wasser ist das wichtigste Lebensmittel, so die Landesräte Stefan Kaineder und Michaela Langer-Weninger sowie LK-Präsident Franz Waldenberger im Rahmen des Pressegesprächs zu neuen Schutzmaßnahmen für Gewässer im Agrar-Umweltprogramm ÖPUL.

Qualität erhalten

Zusätzlich zu den österreichweiten Gewässerschutzmaßnahmen gibt es in Oberösterreich die Strategie „GRUNDWasser 2030“ (Grundwasserschutz auf Ackerflächen) für Betriebe in einer speziellen Gebietskulisse. Ab startet 2023 die neue Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik GAP 2023 mit einer Verstärkung der Gewässerschutz-Maßnahmen. Regelmäßige Wasseruntersuchungen in der öffentlichen Wasserversorgung und bei Hausbrunnen, Boden- und Gewässerschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft mit schonendem Pflanzenschutz sichern die Erhaltung der Trinkwasserqualität.

Kostenlose Beratungen der Boden.Wasser.Schutz.Beratung (BWSB) kommen in der Landwirtschaft sehr gut an. Zusätzlich wird das neue Grundwasserprogramm Vorbeugender Grundwasserschutz Acker lanciert sowie ein landesspezifisches Top-up zum neuen ÖPUL. Werkzeuge wie der LK-Düngerrechner und der „DüPlan“ sowie der Pflanzenschutzdienst erleichtern den Bauern Aufzeichnungen und Planungen.

Bodenerosion verhindern

Von den oberösterreichischen Fließgewässern sind aktuell ca. ein Drittel mit Nährstoffen wie Phosphor und feinen Sedimenten belastet. Diese finden sich besonders im Inn- und Hausruckviertel, im Zentralraum und Teilen des Mühlviertels. Ursache ist v. a. die Phosphorbelastung durch die Erosion von landwirtschaftlich genutzten Ackerböden. Mit Hilfe eines Imagefilms – erstellt vom Land OÖ in Kooperation mit BWSB – sollen die Herkunft und Transportwege  von erosiven Einträgen veranschaulicht sowie wirkungsvolle Maßnahmen dagegen dargestellt werden. In GP 2023+ sind erosionsmindernde Bewirtschaftungsmethoden sowie Pufferstreifen vorgesehen.

Die Entwicklung der Nitratwerte in Grundwasserkörpern im Zentralraum Oberösterreich zeigt in den vergangenen Jahren eine weitestgehend zufriedenstellenden Entwicklung. Ein Vorzeigeprojekt ist das Projekt „Vertragswasserschutz Zirking“ im Bezirk Perg. Es verfolgt seit 2002 das Ziel des freiwilligen Gewässerschutzes. Die 33 Bewirtschafter der Flächen setzen gezielte Maßnahmen, um den Nitrat- und Pflanzenschutzmitteleintrag ins Grundwasser zu reduzieren.

In der kommenden Periode des Agrarumweltprogramms ist eine Verstärkung der Grundwasserschutzmaßnahmen vorgesehen. Sie umfassen eine Erweiterung der und des Erosionsschutzes am Acker. Weitere wichtige Themen sind Humuserhalt und Bodenschutz im Grünland sowie die bodennahe Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger und die Gülleseparation.


Quelle: aiz.info, Land OÖ