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Vertikale Begrünungen können einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zu Klimafolgenanpassungen leisten. (Symbolfoto) © Pumidol/Shutterstock.com

KLIMA

Betonfertigteilfassaden mit integrierten Rankhilfen

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 25.01.2022 - 08:53

In der Stadt ist der Anstieg der Lufttemperatur durch die Erderwärmung schon deutlich spürbar. Klimaschutz und Klimafolgenanpassung sind zentrale Herausforderungen, nicht nur in urbanen Gebieten. Damit eine aufwändige nachträgliche Montage entfällt, entwickelten Forschende der Technischen Universität Kaiserslautern Betonfertigteile, die bereits integrierte Rankhilfen aufweisen und versuchen so das Mikroklima in der Stadt zu verbessern. Bislang erforderten Gebäudebegrünungen häufig nachträgliche Montagearbeiten, diese sind kostenintensiv und die nötigen Bohrungen können feine Risse in der Fassade verursachen. Die genannte Systemlösung ist schon ab Werk bereit für den Einsatz und integriert alle notwendigen Elemente, die für eine erfolgreiche Begrünung benötigt werden – von Rankhilfen bis zu Leitungen für die Bewässerung.

Die Kletterhilfen sowie die Verbindungselemente zum Betonfertigteil bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Das hat Vorteile: Dieser weist im Vergleich zum im Massivbau oft verwendeten Edelstahl einen geringeren Wärmeleitkoeffizienten auf und verhindert, dass Wärmebrücken entstehen und die Dämmung des Gebäudes beeinträchtigt wird. Außerdem ist das Material nicht korrosionsanfällig. Durch Traglastversuche wurde das System so optimiert, dass es überall zum Einsatz kommen kann, wo Betonfertigteile verbaut werden können. Mit einer integrierten Box lässt sich die Bewässerung steuern. Diese ist neben dem Wasseranschluss auch mit einer umfangreichen Sensorik zur Messung von Temperatur, Niederschlagsmenge ect. ausgestattet. Per App oder Internetbrowser kann sie gesteuert werden, um aus der Ferne Bewässerungszeiten und –dauer bedarfsgerecht zu planen. Rankende Pflanzen können bodengebunden oder in Pflanzkübeln Einsatz finden.


Quelle: TU Kaiserslautern