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Sturmschäden an Mais in Terfens/Tirol © ÖHV

UNWETTERSCHÄDEN

Klimawandel kostet Landwirtschaft Millionen

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 27.07.2021 - 11:42
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Hagelschäden an Karotten in Fritzens/Tirol © ÖHV

Es scheint als ob die Landwirtschaft heuer noch nicht genügend Schaden genommen hat: Am Sonntag tobten wiederum schwere Gewitter an der Alpennordseite. Sie zogen von Tirol aus über Oberösterreich bis ins westliche Niederösterreich und damit war es nicht genug. Am darauffolgenden Montagabend bis in die Nacht auf Dienstag erlitt die Landwirtschaft weitere Schäden.

Intensität steigend

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Sturmschäden an Mais in Linz-Land/Oberösterreich © ÖHV

„In Summe entstand in den letzten 36 Stunden ein Schaden in der Landwirtschaft von 3,2 Millionen Euro“, zieht der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, Unwetterbilanz. Es stehe außer Streit, dass die Unwetterextreme eine Folge des Klimawandels seien. Sie nehmen an Häufigkeit und Intensität zu und treffen mit voller Wucht die Lebensmittelproduzenten. Laut Prognosen der Meterologen dürfte sich sich Intensität auch noch weiter steigern.

Tirol:
Betroffene Bezirke: Innsbruck-Land, Schwaz
Geschädigte Kulturen: Gemüse, Obst, Getreide, Mais, Grünland auf einer Fläche von 1.500 ha
Gesamtschaden: 500.000 Euro

Oberösterreich:
Betroffene Bezirke: Kirchdorf/Krems, Steyr-Land, Gmunden, Linz-Land, Perg, Freistadt, Braunau
Geschädigte Kulturen: Folienhäuser, Getreide, Saatmais, Grünland auf einer Fläche von 9.000 ha
Gesamtschaden: 1,7 Mio Euro

Niederösterreich:
Betroffene Bezirke: Melk, Gmünd, St. Pölten-Land, Krems
Geschädigte Kulturen: Getreide, Mais, Soja, Zuckerrüben, Grünland auf einer Fläche von 5.000 ha
Gesamtschaden: 1 Mio Euro

Update 28. Juli: Unwetter in Braunau

Nachdem am Mittwoch weitere Unwetter über Österreich zogen, kam es im Bezirk Braunau laut einer Meldung der Hagelversicherung zum Katastrophenzustand in der Landwirtschaft. Auf einer Fläche von 40.000 ha kam es vielfach zu Totalschäden an Getreide, Mais, Raps und Grünland. Der Schaden beträgt 11 Mio Euro.

Damit erhöht sich der Gesamtschaden durch die heurigen Unwetter in Österreich auf 105 Mio Euro. „Ein trauriger Rekord, da Existenzen vielfach bedroht sind. Zugleich aber ein alarmierender Negativrekord, der sich mit einem Wort begründen lässt: dem Klimawandel“, findet Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung klare Worte.


Quelle: ÖHV