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Bei Alternativen zu Torf sollten Konkurrenznutzungen wie bei Holz nicht in Vergessenheit geraten © Renate Stoiber

Zentralverband Gartenbau

Torfreduktion ja, aber im richtigen Maß

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 16.06.2021 - 10:21

Vergangene Wochen haben sich die Agrarminister der deutschen Bundesländer dafür ausgesprochen, den Einsatz von Torf als Kultursubstrat bzw. Bodenverbesserer soweit wie möglich zu verringern. Ist ein Einsatz durch klimafreundliche Alternativen möglich, soll ganz auf Torf verzichtet werden. Wie ZVG-Generalsekretät Dr. Hand Joachim Brinkjans erklärt, arbeite die Branche daran intensiv mit. Es gibt laufende Forschungen wie z. B. das Modell- und Demonstrationsvorhaben TerZ zum Torfersatz im Zierpflanzenbau und auch die Jungpflanzenproduzenten streben eine Reduktion an.

„Wie praktikabel und erfolgreich die Torfreduktion sein kann, hängt allerdings davon ab, ob alternative Ausgangsstoffe in ausreichender Qualität und Menge zur Verfügung stehen“, so Brinkjans. Es sei notwendig auch die Wechselwirkungen der Alternativen mit den Pflanzen (Bsp. Nährstoffaufnahme, Wassermanagement) zu erforschen und eventuelle Konkurrenznutzungen wie bei Holz zu berücksichtigen.

Der gärtnerische Fachhandel möchte 2030 den Torfanteil um mind. 70 % reduzieren, gleichzeitig soll der Torfanteil in Kultursubstraten in der gärtnerischen Produktion von Zierpflanzen, Stauden und Gehölzen um 30 % reduziert werden. Ein vollständige Ersatz wird nicht bzw. nur sehr schwer möglich sein, so Brinkjans. Nationale Vorschriften dürfen nicht zur Abwanderung der Produktion führen, weil die Qualitätskriterien nicht mehr erfüllbar sind.


Quelle: ZVG