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Eine gute Mischung aus Pflanzen und hellen Oberflächen veringern Hitzeinseln. (Symbolfoto) © THINK A/Shutterstock.com

Wien

Abkühlung für Hitzeinseln

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 22.06.2021 - 13:56

Die Stadt Wien will mit dem Sammeln von europaweiten Ideen einen Schritt weitergehen und urbane Hitzeinseln bekämpfen. Die besten Vorschläge werden unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt - mehr Begrünung für Plätze und Straßen in Wien“ gesucht.
Der Baustoff Beton ist optimal um Grünräume in Städten anzulegen. Mit Betonpflastersteinen und Drainbeton lassen sich urbane Plätze und Wege so gestalten, dass Regenwasser sinnvoll genutzt werden kann und nicht nur in die Kanalisation abfließt. Das Wasser kann vor Ort versickern und zur Bewässerung von Gründächern und -flächen, Pflanztrögen und Baumgruben genutzt werden. Weiters kühlt die Verdunstung die Umgebung.
Fläche, Wege und Plätze aus hellen Beton reflektieren die Sonnenstrahlen stärker zurück (Albedo-Effekt), geben somit auch weniger Wärmer ab und minimieren den Urban-Heat-Island-Effekt. Eine Studie des MIT aus dem Jahr 2020 zeigt, wie sehr der Albedo-Effekt den Klimawandel beeinflusst. Der Einsatz von stärker reflektierenden Oberflächen wie etwa Beton könnte dazu beitragen, die Temperaturen um durchschnittliche 1,4°C zu senken. Laut der Studie können so Hitzewellen um mehr als 40 Prozent reduziert werden.

„Adapt UHI“ (Urban Climate Change Adaptation for Austrian Cities: Urban Heat Islands) ist ein spannendes Pilotprojekt, das vom Austrian Climate Research Progrom (ACRP) durchgeführt wird. In den drei Pilotstädten (Salzburg, Klagenfurt, Mödling) werden Werkzeuge für Stadtplaner entwickelt, um die Effekte von städtischen Hitzeinseln in Zukunft möglichst gering zu halten. Dabei spielen helle Oberflächen, das Pflanzen von Stadtbäumen, Grünflächen sowie die Entsiegelung von verbauten Flächen und die Errichtung sog. Cooling Parks eine wesentliche Rolle. Eine nützliche Anwendung zur Klimawandelanpassung sind Pflasterflächen aus Betonsteinen, bei denen das Wasser versickern kann.

Die vielen positiven Vorteile entsiegelter Böden bestätigt das interdisziplinäre Forschungsprojekt www.gruenstadtklima.at. Erstmals wurde in einem österreichischen Forschungsprojekt der Einfluss grüner Bauweisen auf das urbane Klima und den städtischen Wasseraushalt umfangreich analysiert. Das Ziel war, den positiven Einfluss begrünter Dächer und Fassaden sowie versickerungsfähiger Oberflächen auf das Stadtklima zu messen und wissenschaftlich fundiert zu belegen. Helle Oberflächen verbessern den thermischen Komfort der Stadtbewohner, während dunkle Flächen mehr Hitze abstrahlen und so zur Temperaturerhöhung beitragen.


Quelle: ots