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Kundenabwanderung, Umsatzverluste, Jobgefährdung und Insolvenzen sieht der Handelsverband im Zusammenhang mit der verlängerten Schließung des Handels kommen © Robert Kneschke/Shutterstock.com

Handelsverband

Verlängerung des Lockdowns ist Albtraum

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 18.01.2021 - 11:55

Mit der Verlängerung des dritten harten Lockdowns bis zum 7. Februar 2021 bleibt der heimische Non-Food-Handel sowie Gastronomie und Hotellerie weiter geschlossen. Zusätzlich gilt ab 25. Jänner 2021 eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverband rechnet für den sechswöchigen Lockdown im Handel mit einem Umsatzverlust von fast sechs Milliarden Euro, 100.000 Jobs in der Branche seien unmittelbar gefährdet, 10.000 Betriebe seien de facto insolvent.

Ausfallbonus ist Tropfen auf den heißen Stein

Die von der Bundesregierung präsentierten neuen Hilfen sorgen nicht für Erleichterung. Man habe mit der Umsetzung der Hygienekonzepte bereits gezeigt, dass sinnvolle Maßnahmen umgesetzt werden können, dasselbe gelte auch für die neue FFP2-Maskenpflicht und den erweiterten Sicherheitsabstand auf zwei Meter. Dafür erwarte man aber auch, dass die zugesagten Hilfen bei den direkt und indirekt betroffenen Unternehmen endlich ankommen.

Viele Unternehmen, die vor der Krise vitale Firmen waren, stünden nun vor dem finanziellen Ruin. Durch die Verlängerung der Geschäftsschließungen bleibt ihnen die Möglichkeit zur Selbsthilfe verwehrt, rasche und höhere Hilfen sowie Planungssicherheit sollten zur Selbstverständlichkeit werden.

Im zweiten Lockdown hat sich der mit 800.000 Euro gedeckelte Umsatzersatz bewährt. Er sei das einzige Instrument gewesen, das rasch an betroffene Firmen ausgezahlt werden konnte, alle anderen Hilfen wären bürokratischer zu beantragen und erst mit Verzögerungen angekommen. Der nun als Verlängerung geplante „Ausfallbonus“ sei für die Branche allerdings unzureichend, sowohl die Höhe von 30 % der Umsatzausfälle als auch die Obergrenze von 60.000 Euro verkenne die Liquiditätssituation der Firmen.

Die andauernden Schließungen könnten eine Prägung der Konsumenten in Richtung eCommerce bedingen, je länger sie dauern desto wahrscheinlicher wird diese Entwicklung. Man befürchte ein massives Geschäftssterben als Folge.


Quelle: APA-OTS/Handelsverband