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In leuchtenden Farben präsentieren moderne Achillea-Sorten ihre imposanten Blütenteller. © GMH/Erich Luer

Staude des Jahres 2021

Feines Laub und ausdrucksstarke Blüten

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 17.11.2020 - 09:43

Besonders die Wiesen-Schafgarbe ist für ihre gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe bekannt. Neben den deutschen Namen wie „Jungfraukraut“, „Blutstillkraut“ oder „Grundheil“ deutet auch der botanische Gattungsname Achillea auf die heilenden Eigenschaften der mehrjährigen Pflanze, von der bereits der griechische Sagenheld Achilleus profitiert haben soll, hin. Die Artbezeichnung millefolium, „Tausendblatt“ geht auf die fein gefiederten Blättchen zurück.

Leuchtende Farben vielfältig einsetzbar

Achillea millefolium mit ihren weißen Blütenschirmen ist häufig in Naturgärten zu finden. Mit Salvia pratensis, Lotus corniculatus und Centaurea jacea entsteht eine wiesenhafte Gestaltung mit typisch sommerlichen Flair. Eine ebenfalls naturhafte Ausstrahlung besitzt die Goldgarbe (A. filipendulina), bereits 1952 entstand die Sorte ’Coronation Gold‘. Das Sortiment der leuchtstarken Sorten von A. millefolium wird von Jahr zu Jahr größer - sehr zur Begeisterung der Konsumenten.

Die Gestaltung der beiden Gruppen ist vielseitig. Sie sind in Prachtstaudenrabatten, bei Ton-in-Ton-Pflanzungen sowie als fröhliche Farbkleckse in Gräsergärten unverzichtbare Gestaltungselemente. Die Farbpalette reicht von Weiß-, Gelb-, Rot-, oder Orangetönen bis zu pastelligen und zweifarbigen Varianten wie A. filipendulina ’Terracotta‘ und ’Feuerland‘. Manche Sorten ändern ihre Farbe im Lauf der Blütezeit wie z.B A. millefolium ’Belle Epoque‘, die zuerst in einem herrlichem Kirschrot erblüht, um dann verschiedenen Rosa-Nuancen zu präsentieren. Die leuchtend violetten Blüten von ’Lilac Beauty‘ verblassen mit der Zeit ohne dabei unansehnlich zu werden. Wer verblühtes kontinuierlich abschneidet, wird mit einem zweiten Flor im September belohnt. Danach bringen die getrockneten Triebe Struktur in den winterlichen Garten und dienen Insekten als Winterquartier, weshalb sie erst kurz vor dem Neuaustrieb im Frühjahr entfernt werden sollten. 

Hitzefester Insektenmagnet

Die farbenfrohen Korbblütler ziehen eine Vielzahl an Insekten an, denn fast alle Schafgarben bieten ein reichhaltiges Nektar- und Pollenangebot. Zu den wenigen Ausnahmen gehört die Gefüllte Bertramsgarbe (A. ptarmica ’Schneeball‘ und ’The Pearl‘), die allerdings mit ihren dichten, reinweißen Blütenkugeln und einer Blütezeit von Juni bis September gestalterisch eine Besonderheit sind. Mit ihrer Wuchshöhe von 70 cm passt sie gut zu den Millefolium-Sorten (60 cm) und den höher werdenden Filipendulina-Züchtungen (120 cm). Alle Gruppen sind Sonnenanbeter und gedeihen auch an trockenen Plätzen problemlos. Nur die A. ptarmica braucht etwas mehr Wasser als ihre Verwandten. Die polsterbildenden Arten wie die wintergrüne, etwa 10 cm hohe Gelbe Schafgarbe (A. tomentosa) oder die 15 cm hohe Dalmatiner-Silbergarbe (A. ageratifolia) weisen ebenfalls hohes Gestaltungspotenzial auf. Um sie dauerhaft im Garten zu halten, sollte man Schafgarben alle drei bis vier Jahre teilen.



Quelle: GMH