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Nur ein europäische einheitlicher Ansatz kann die Klimaschutzziele der EU zum Erfolg führen © CalypsoArt/Shutterstock.com

EU-Politik

Klima schützen – Wirtschaftskraft erhalten

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 03.07.2020 - 12:41

Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) ist überzeugt, dass nur ein europäisch einheitlicher Ansatz mit der Einbeziehung aller Stakeholder die ambitionierten Klima-, Umwelt- und Biodiversitätsschutzpolitik zum Erfolg führen kann. Präsident Jürgen Mertz unterstreicht dabei dass die gärtnerischen Unternehmen bereits heute zum Klima- und Umweltschutz beitragen, um die Ambitionen aber weiter auszubauen müssten sie handlungs- und wettbewerbsfähig bleiben.

Zustimmung und Kritik

Ausdrückliche Beführwortung erhält die Ankündigung der deutschen Bundesregierung, eine nachhaltige und ausgewogene Raum- und Stadtentwicklung voranzubringen. Dabei müsse dringend das urbane Grüne Berücksichtigung finden, denn die Qualität von öffentlichen Räumen und urbanen Kulturlandschaften spielen für die Stadtbevölkerung eine zentralen Rolle.

Kritisch sieht der ZVG dagegen eine Verschärfung der Klimaziele für 2030. Die Zielvorgaben müssten realistisch und erreichbar sein, die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im Binnenmarkt darf nicht weiter gefährdet werden. Zudem notwendig sei eine europäische Harmonisierung der CO2-Bepreisung in Verbindung mit unterstützenden Maßnahmen für die Betriebe. Mittels Effizienzsteigerung und Umstellung auf erneuerbare Energien könnte der Gartenbau einen noch stärkeren Klimaschutzbeitrag leisten.

Eine einseitige Betrachtung der Aufwandmenge bei „Farm-to-Fork“-Strategie und Biodiversitätsstrategie 2030, wie vorgeschlagen, hält der ZVG für nicht zielführend. Es gäbe zusätzlichen Finanzbedarf für Anpassungsmaßnahmen und eine Minderung des Risikos der Pflanzenschutzanwendung sei notwendig.

Hintergrund

Deutschland hat am 1. Juli 2020 für das kommende halbe Jahr den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernommen und präsentierte unter dem Motto „Gemeinsam. Europa wieder stark machen.“ die Arbeitsschwerpunkte dazu. Sie beeinhalten u. a. das Auf-den-Weg-Bringen der Ratsschlussfolgerungen zu der neuen EU-Biodiversitätsstrategie, den Abschluss der Beratungen eines Entwurfs zum europäischen Klimagesetz im Rat und die Diskussion der Einführung einer moderaten CO2-Mindestbepreisung.


Quelle: ZVG