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Das Projekt 'Außenstelle Natur' trägt ganz konkret dazu bei, mehr Insektenlebensräume in den Städten wiederherzustellen und ihre Qualität zu verbessern. (Symbolfoto) © Jeremy Pawlowski/Shutterstock.com

Deutschland

Insektenvielfalt auf den Firmengelände

Ein Artikel von Red. | 20.11.2019 - 12:07

Insektenfreundliche Gestaltung von Firmengeländern wird vom  Bundesumweltministerium gefordert. In einem ersten Schritt will das Projekt „Außenstelle Natur“ mindestens 42 kleine und mittlere Unternehmen zur insektenfreundlichen Gestaltung beraten und entsprechende Maßnahmen umsetzen. Die Ergebnisse sollen als Modell für weitere Unternehmen dienen. Bis September 2024 wird das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesumweltministerium mit 860.000 Euro gefördert, inhaltlich begleitet wird es vom Bundesamt für Naturschutz (BfN).
„Mit dem Aktionsprogramm Insektenschutz wollen wir das Insektensterben stoppen. Dafür kommt es unter anderem auf mehr Lebensräume für Insekten an. Das Projekt 'Außenstelle Natur' trägt ganz konkret dazu bei, mehr Insektenlebensräume auch in den Städten wiederherzustellen und ihre Qualität zu verbessern. Denn Betriebsgelände machen einen nennenswerten Teil der urbanen Fläche aus – zumeist aber in Form von sterilen, versiegelten Flächen. Im Rahmen des Projekts rufen wir Firmen dazu auf, aktiv Nist- und Lebensräume für Insekten zu schaffen, auf Biozide und Düngemittel zu verzichten und eine insektenfreundliche Beleuchtung zu installieren. So helfen wir den Insekten – und lassen es auf Firmengeländen summen und krabbeln.“ so Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen sind eine wichtige Zielgruppe, deren Bewusstsein für die biologische Vielfalt mit diesem Projekt gestärkt werden soll. Um das Wissen und die Sensibilität für das Thema naturnahe Gestaltung zu erhöhen, werden durch die 'Außenstelle Natur' aber auch für die Kommunen, für potenzielle Beratungsstellen und Gartenbaubetriebe bundesweite Schulungen angeboten. Ein gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. erarbeitetes Regelwerk soll insbesondere Gartenbaubetrieben bei der naturnahen Gestaltung Hilfestellung geben.“ erklärt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel

Projekt 'Ausstelle Natur'

Vom Umweltzentrum Hannover e.V wird die „Außenstelle Natur“ geführt. Die Unternehmen erhalten eine Erstberatung durch einen Naturgarten-Betrieb für die Neu- oder Umgestaltung ihrer Außenflächen sowie einen Zuschuss zum Kauf geeigneten Saatguts. Es gibt auch eine Beratung zur insektenfreundlichen Beleuchtung sowie einen Zuschuss zum geeigneten Leuchtmittel. Die Unternehmen finanzieren die Umsetzung und schulen ihre Mitarbeiten zu Themen wie Biodiversität und Insektenschutz. Workshops, firmeninterne Aktionen sowie Informationsveranstaltungen sind geplant. Anschließend sollen die Erkenntnisse bundesweit auf andere Firmen, Städte und Gemeinden übertragen werden.  

Bundesprogramm Biologische Vielfalt

Seit 2011 wird die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Projekte im Rahmen der NBS der eine gesamtstaatliche repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategien beispielhaft umsetzen, werden gefördert. Der Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland soll eingedämmt und das gesellschaftliches Bewusstsein für die biologische Vielfalt soll gestärkt werden.



Quelle: bmu.de