Ökosystemleistungen

Analyse von Angebot und Nachfrage

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 28.11.2019 - 10:44

Die Studien zum Wert und der Bedeutung von Ökosystemdienstleistungen sind zahlreich. Was die nun vorliegende Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg davon unterscheidet, ist die Darstellung und Analyse von Angebot (durch die Natur) und Nachfrage (durch die Menschen) nach spezifischen Ökosystemdienstleistungen für jede Region der Welt.

Milliarden an Menschen sind betroffen

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Die Bereitstellung von frischem Wasser ist eine der wichtigsten Ökosystemdienstleistungen © Singkham/Shutterstock.com

Die Untersuchung konzentrierte sich auf drei unterschiedliche Ökosystemdienstleistungen: Die Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten, die Wasserfilterfunktion von Böden und den Schutz vor Stürmen durch Mangroven, Korallenriffe und andere Ökosysteme in Küstenregionen. Ziel war, Politikern eine Entscheidungsgrundlage anzubieten, um klima- und umweltpolitische Maßnahmen zu planen, abhängig von der geografischen Lage sind die Folgen des Klimawandels unterschiedlich groß.

Der Mehrwert der Studie liegt in der unglaublichen Detailiertheit der Ergebnisse, sie betrachtet Flächen in der Größenordnung von ca. 300 x 300 Metern. Das Ergebnis ist auf einer Internetseite allgemein abrufbar. Nach den Berechnungen wird die Situation v. a. für Afrika und Südasien kritisch werden – konkret das Gangesbecken in Indien, Ostchina uns Subsahara-Afrika. Dort werden die Ökosysteme in den kommenden 30 Jahren besonders unter Druck stehen und die Ökosystemdienstleistungen abnehmen während die Bevölkerung stark ansteigt.

Die Forscher fordern die Politik auf, dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz deutlich mehr Beachtung zu schenken und stärker auf internationale Kooperationen zu setzen, die derzeitige Umweltpolitik schütze nämlich gerade die Regionen und Menschen am wenigsten, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind.


Quelle: Pflanzenforschung.de