Forschung

Kaufverhalten bei Tomaten

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 16.10.2019 - 16:49

Wie auch bei den Österreichern ist bei den deutschen Käufern die Tomate das meistkonsumierte Gemüse. Es sind die unterschiedlichsten Sorten im Angebot, allerdings kennen die Konsumenten die Unterschiede nicht und greifen vielleicht zu einer Sorte, die ihnen nicht zusagt. Forscher der Universität Göttinger haben Merkmale von Tomaten und Präferenzen von Konsumenten beim Kauf untersucht.

Wie entscheiden Käufer?

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Beim Tomatenkauf ist für den Konsumenten die Größe nicht entscheidend © ULKASTUDIO/Shutterstock.com

In einer Befragung von ca. 1.000 Verbrauchern bewerteten die Forscher die Merkmale Farbe, Größe, innere Festigkeit, Geschmack, Schale, Aroma, Regionalität, Label und Preis bezüglich der Wichtigkeit für die Kaufentscheidung. Obwohl die Farbenvielfalt in den vergangen Jahren zunahm, ist Rot immer noch unangefochten auf Platz eins, Grün wird eher abgelehnt, da es vermutlich mit Unreife assoziiert wird.

Preis und Farbe sind die wichtigsten Entscheidungsmerkmale, die Größe der Tomaten spielt, überraschend für die Wissenschafter, eine untergeordnete Rolle. Bezüglich der Klimafreundlichkeit bewerteten die Studienteilnehmer die Plastikverpackung als am umweltschädlichsten, gefolgt von der Luftfracht, die aber bei Tomaten keine große Rolle spielt.

Zielgruppen ansprechen

Wie die Hauptautorin der Studie Kristin Jürkenbeck, Doktorantin an der Universität, feststellt, zeigen die Ergebnisse, dass eine zielgruppenspezifische Ansprache helfen kann, die Zufriedenheit der Konsumenten bei der Auswahl von Tomaten zu steigern.

"Die aktuellen Bemühungen, die Plastikverpackungen bei Lebensmitteln zu reduzieren, sind ein wichtiger Schritt damit Verbraucher die Produkte als nachhaltiger wahrnehmen", so Prof. Achim Spiller, Leiter der Arbeitsgruppe Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte der Universität Göttingen.

Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift British Food Journal erschienen "Tomato attributes and consumer preferences – a consumer segmentation approach"


Quelle: Georg-August-Universität Göttingen