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EDEN-ISS Projekt:

Gemüseernte in der Antarktis

Ein Artikel von Red. | 27.08.2019 - 14:21

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die Antarktis aufgrund ihres rauen Klimas ausgewählt und in unmittelbarer Nähe der deutschen Antarktis-Station Neumayer III das EDEN-ISS-Gewächshaus aufgebaut. Der DLR-Forscher Dr. Paul Zabel und die Crew des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) waren ein Jahr lang von Dauerfrost umgeben.
Am 23. August präsentierte das Team seine Ergebnisse. Auf 12,5 Quadratmetern wurden innerhalb von neuneinhalb Monaten insgesamt 268 kg Lebensmittel produziert  67kg Gurken, 117 kg Salat und 50 kg Tomaten. Zabel beschäftigte sich vor seiner Reise umfassend mit künstlichen Gemüseanbau in niederländischen Gewächshäusern. „Der Geschmack des frischen Gemüses und sein Geruch hinterließen einen bleibenden Eindruck bei der Wintercrew und wirkten sich während der langen Zeit der Isolation sichtbar positiv auf die Stimmung des Teams aus.", so Zabel. 
Überrascht waren die Wissenschafter, dass sie viel weniger Energie verbrauchten, als ursprünglich angenommen. Der durchschnittliche Stromverbrauch der analogen Antarktis-Mission lag bei 0,8 Kilowatt pro Quadratmeter Anbaufläche. Damit lag es deutlich unterhalb dem Wert, der bisher für Luftfahrt-Gewächshäuser (2,7 Kilowatt pro Quadratmeter) angenommen wurde.
„Das ist ein wichtiger Aspekt für ein anschließendes Weltraumprojekt und gibt uns Zuversicht für die Zukunft dieser Idee“, sagte Projektleiter Dr. Daniel Schubert vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme.  

Neue EDEN-ISS für die Falcon 9-Rakete entwickelt

Basierend auf den bisherigen Ergebnissen und Erfahrungen wurde nun ein neues Gewächshauskonzept für ein Weltraumgewächshaus entwickelt. Das in seinem Design ziemlich kompakte Gewächshaus kann an Bord einer Falcon 9-Rakete ins All geflogen werden. Es ist groß genug und erweiterbar um den Astronauten auf dem Mond oder dem Mars ausreichend Nahrung bieten zu können.
„Die Anbaufläche beträgt rund 30 Quadratmeter und ist damit fast dreimal so groß wie der antarktische Gewächshauscontainer. Mit diesem System könnten rund 90 Kilogramm frische Lebensmittel pro Monat angebaut werden, was einem halben Kilogramm frischem Gemüse pro Tag und pro Astronaut entspricht, wenn sechs Astronauten anwesend sind“, erklärt Schubert.
Das Konzept lässt sich auch mit einem Biofiltersystem (C.R.O.P.) kombinieren. Das Ziel ist, eine Düngerlösung für den Pflanzenbau herzustellen, die direkt aus Bioabfällen und Urin erzeugt wird. Somit wäre das Gewächshauskonzept ein fast vollständig bio-regeneratives Lebenserhaltungssystem für zukünftige Lebensräume. 


Quelle: innovationorigins.com