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Die Versuche finden sowohl im Gewächshaus als auch auf Freilandparzellen statt © Allexxandar/Shutterstock.com

Pflanzenschutz

Pflanzenimpfung gegen Krankheiten

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 03.06.2019 - 11:39

Das Forschungsprojekt am Departement für Biologie der Universität Freiburg erstreckt sich über die kommenden drei Jahre und hat zu Ziel, chemische Funghizide mit Bakterien zu ersetzen, die von den Pflanzen selbst auf natürliche Weise selektioniert werden, um sich gegen Angriffe von Pathogenen zur Wehr zu setzen.

Biologische Methoden am Vormarsch

Am Beispiel von Phytophthora infestans (dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln oder auch Tomaten) zeigt sich, dass eine inadequate Anwendung von chemischen Mitteln schwere wirtschaftliche Schäden bis zum kompletten Ernteverlust auslösen kann. Das Pathogen ist nämlich im Boden über Jahre hinweg überlebensfähig und kann durch befallene Pflanzen leicht eingeschleppt werden.

Die moderne Forschung setzt deshalb auf biologische Bekämpfungsmethoden, die auf natürlichen Mechanismen beruhen, die Interaktion zwischen Arten zu regeln. Antagonistische Mikroorganismen werden identifiziert und gegen pathogene Erreger eingesetzt. Laure Weisskopf, Professorin am Departement für Biologie: „Meistens wählen wir die zu verwendenden Bakterien selbst aus, und zwar basierend auf ihrer im Labor getesteten Wirksamkeit.“

In Zukunft könnte sich das ändern, die Pflanzen können nämlich anscheinend ihr Mikrobiom selbst an den Angriff von Pathogenen anpassen. Man habe entdeckt, dass Pflanzen gezielt bestimmte Schutzbakterien über die Wurzeln anziehen können um sich gegen Krankheiten zu verteidigen. Im Projekt sollen Pflanzen nun dazu stimuliert werden für sie heilsame Bakterien anzuziehen. Das Mikrobiom der Pflanzen wird daraufhin analysiert und mit einer Kontrollgruppe verglichen, dann werden die entsprechenden Bakterien isoliert und auf die Schutzwirkung geprüft.


Quelle: Universität Freiburg