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Sprossen besser blanchieren vor dem Verzehr rät das MRI © phloen/Shutterstock.com

Forschung

Mikrobiologische Qualität von Gemüse

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 28.06.2019 - 11:41

Das Max Rubner-Institut in Karlsruhe hat sich in seinem Forschungsprojekt v. a. mit den gesundheitsschädlichen Bakterien wie Listerien, Salmonellen und Escherichia coli befasst. Die gute Nachricht ist: die mikrobiologische Qualität von Gurken, Karotten und Speisepilzen war gut. Die schlechte ist: verzehrfertige Mischsalate und Sprossen bleiben weiterhin mikrobiologisch betrachtet ein Problem.

Ist rohes Gemüse sicher?

Hintergrund der Studie ist, dass Gemüse und Obst sehr oft roh verzehrt werden und daher eine mikrobiologische Qualität besonders wichtig ist. Insgesamt wurden 600 frische pflanzliche Produkte beprobt, darunter Pflück-, Blatt- und Mischsalate, verzehrfertige Salate (vorgeschnitten und gewaschen sowie Ready-to-Eat), Gurken, Kräuter, Karotten, Sprossen sowie Speisepilze aus dem Einzelhandel.

Neben der mikrobiologischen Qualität untersuchten die Wissenschafter auch das Vorkommen relevanter humanpathogener Bakterien (Listeria monocytogenes, Salmonella, pathogene Escherichia coli, Toxinbildner Staphylococcus aureus, Bacillus cereus). In Gurken fanden sich keinerlei der humanpathogenen Bakterien, in Karotten und Speisepilzen wenn überhaupt, nur vereinzelt. Kräuter brachten ein akzeptables Ergebnis, die Gesamtkeimbelastung war zwar hoch, aber Humanpathogene nicht vorhanden. Kopf-, Blatt- und Pflücksalate konnten als gut bis mittel bewertet werden, die Keimbelastung wird durch Putzen und Waschen vor dem Verzehr verringert.

Problematisch zeigte sich die mikrobiologische Qualität der verzehrfertigen Mischsalate, sie zeigten mit sechs Prozent den höchsten Anteil im Vergleich der mit humanpathogenen Bakterien belasteten Produktgruppen. 42 Prozent der Proben lagen über den Richtwerten für die Gesamtkeimzahl. Ebenfalls ungenügend war die mikrobiologische Qualität der Sprossen. Insbesondere bei nicht sachgemäßer Lagerung kann eine Vermehrung und Besiedelung mit humanpathogenen Bakterien stattfinden.

Den Abschlussbericht finden Sie hier.


Quelle: MRI