Europa

Mehr Preistransparenz in der Lebensmittelkette

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 04.06.2019 - 11:04

Mitte Mai veröffentlichte die EU-Kommission den Vorschlag, zukünftig Einkaufpreise vieler Produkte, darunter auch Obst und Gemüse, EU-weit zu veröffentlichen, mit dieser erhöhten Preistransparenz wolle man den Landwirten helfen. Es gäbe zwar Informationen über die Agrarmärkte, aber beinahe keine Daten zu den Märkten zwischen den Landwirten und der Lebenmittelverarbeitung oder dem Einzelhandel. Mehr Transparenz führe zu besseren Geschäftsentscheidungen und stärke das Vertrauen in einen gerechten Handel.

Datensammlung ohne Nutzen?

Die Mitgliedsstaaten sollen die Daten der EU-Kommission übermitteln, die sie auf dem Agrar- und Lebensmitteldatenportal und in den EU-Marktbeobachtungsstellen bereitstellt. Der Vorschlag ist hier veröffentlicht, bis 19. Juni 2019 kann dazu Feedback abgegeben werden.

Kritik kommt vom Deutschen Fruchthandelsverband e.V., da sich die Preise der Fruchtbranche praktisch täglich ändern würde von diesen Detailinformationen vergangener Preise niemand profitieren. Es bestehen bereits weitreichende Berichtspflichten im Obst- und Gemüsesektor, die Kommission würde hier nur noch ein weiteres Bürokratiemonster schaffen, das keinen Nutzen hat. Man habe sogar die Befürchtung, dass die Kommission einen Vorwand sucht, um in die funktionierenden Märkte wieder reglementierend einzugreifen, das wäre ein fataler Rückschritt.


Quelle: DFHV aktuell 5/2019