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Ab 2025 soll Schweizer Gemüse nur mehr in klimafreundlichen Gewächshäusern wachsen, das hat aber seinen Preis © Shutterstock

Schweiz

Klimafreundliches Gemüse

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 30.04.2019 - 15:57

Noch laufen in den Schweizer Gewächshäusern die Erdöl- und Gasheizungen und ein Großteil der Wärme geht über die Wände verloren. Es haben zwar viele bereits in die Isolierung investiert und Emissionen abgesenkt, trotzdem gehört die Unterglas-Produktion noch immer zu den CO2-intensivsten Branchen der Schweiz wie SRF berichtet.

Es beginnt allerdings zu rumoren, denn der Detailhändler Migros gab bekannt, dass ab 2025 nur noch Gemüse aus klimafreundlichen Gewächshäusern verkauft werden soll. Also nur aus Betrieben, die Abwärme, Solarenergie oder z. B. Geothermie nutzen, keine fossilen Brennstoffe. Öffentlich äußert sich zwar offensichtlich kein Vertreter der Branche, hinter vorgehaltener Hand soll aber Kritik an der kurzen Umstellungszeit laut geworden sein.

Bei Migros verstehe man die Bedenken der Produzenten, allerdings habe man nicht vor jemanden im Stich zu lassen. Die Produzenten sollen mit insgesamt sechs Millionen Franken (ca. 5,2 Mio Euro) bei der Umstellung unterstützt werden. Branchenkenner sind sich einig, dass dies eher ein symbolischer Beitrag ist, angesichts der gewaltigen Investitionen und der ca. 100 betroffenen Betriebe.

Umweltökonomen sehen den Schritt eines großen Detailhändlers grundsätzlich positiv, allerdings könnte der Klimaeffekt verpuffen. Die Preise werden durch die Investitionen ansteigen und viele Konsumenten könnten daraufhin auf billigeres, weniger nachhaltiges Gemüse ausweichen. Ohne politischen Willen sei eine klimafreundliche Gemüseproduktion schwer durchzusetzen.


Quelle: srf.ch