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© Wikimedia (Michael Schmid - Self-photographed, CC BY-SA 2.0 at)

Bauchwehblume ist Heilpflanze 2019

Ein Artikel von Red. | 25.01.2019 - 09:24
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© Wikimedia (Michael Schmid - Self-photographed, CC BY-SA 2.0 at)

Wer kenn es nicht, das Edelweiß? Es schmückt diverse Logos und Abzeichen in den Alpennationen und ist eine seit langem streng geschützte alpine Pflanze. Aber kannten Sie auch die Heilwirkung ihrer Inhaltsstoffe? Seit Jahrhunderten ist das Edelweiß als Medizin gegen Bauchschmerzen, Erkrankungen der Atemorgane sowie Ruhr und Durchfall bekannt, daher auch die Bezeichnung "Bauchwehblume" oder "strahlendes Ruhrkraut".

Mitglied einer großen Familie

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© Wikimedia (Bernd Haynold - Selbst fotografiert, CC BY 2.5)

Die Zugehörigkeit zur Familie der Asteraceae (Korbblütler) bringt dem Edelweiß Verwandte wie das Gänseblümchen oder die Sonnenblume ein. Es wächst im Hochgebirge zwischen 1.500 und 3.000 m Höhe von den Pyrenäen über die Alpen bis hin in die Karpaten. Im Kaukasus, Himalaya, Zentralchina und Japan finden sich noch weitere Arten.

Die überwinternde ausdauernd grüne Art erreicht Wuchshöhen von fünf bis 20 Zentimeter, wächst also angepasst an seinen Standort klein und krautig. Die auffällige "Stern-Blüte" besteht aus filzig behaarten Hochblättern, die den eigentlichen Blütenstand umgeben. Dieser besteht aus zwei bis zwölf gleichartigen Blütenkörbchen mit außen weiblichen und innen männlichen Röhrenblüten.

Tradition, Kosmetik, Forschung

Die traditionelle Bedeutung gegen Bauchschmerzen, Ruhr, Durchfall, Herzerkrankungen und Atemwegsbeschwerden ist im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten. Vor einiger Zeit hat die Kosmetikindustrie die Alpenpflanze wieder entdeckt und in vielen Produkten verwendet, synthetisch hergestellt Wirkstoffe können in großen Mengen im Labor erzeugt werden.

Forschungen können in größerem Maßstab an gezüchteten Exemplaren durchgeführt werden. Im Garten wächst das Edelweiß kräftiger, bildet aber nicht so viel Wirkstoffe aus. Bisher sind noch keine Arneimittel entwickelt, aufgrund der beobachteten pharmakologischen Wirkungen ist das aber vermutlich nur noch eine Frage der Zeit.

In der Schweiz gibt es inzwischen ein Zuchtprojekt für die streng geschützte Pflanze, in einem kleinflächigen Bereich von wenigen Hektar findet der systematische Anbau in sonnigen Lagen von 1.000 bis 1.500 m  Seehöhe statt. Die Gesamtkulturdauer beträgt bis zu vier Jahre.


Quellen: Kurier.at, Medmix.at, Wikipedia