Wie agrarheute berichtet strebt das französische Parlament einen Glyphosatausstieg mit Ende 2020 an und möchte so - wie auch beim Neonicotinoid-Verbot - eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen. Der Übergang soll mit fünf definierten Punkten in Zusammenarbeit mit den Landwirten durchgeführt werden. Glyphosat ist in Frankreich mit zuletzt 8.800 t Absatz jährlich das meisteingesetzte Herbizid, die Zahl soll nun gesenkt werden.
Fünf-Punkte-Plan
1. Anbauer über Alternativen informieren
Noch vor Jahresende soll ein Ressourcenzentrum die Arbeit aufnehmen. Es wird über bestehende Alternativen und Möglichkeiten für Einsätze informieren.
2. Veröffentlichung relevanter Daten
Ein vor kurzem verabschiedetes Gesetz soll Erzeuger stärken und sieht eine Trennung von Beratung und Verkauf im Pflanzenschutz vor. Derzeit bereiten die Verantwortlichen eine Verordnung vor, die bis Ende März 2019 in Kraft tritt. Zusätzlich sollen alle Daten zum Handel mit dem Totalherbizid detailliert veröffentlicht werden.
3. Koordinator zwischen den Ministerien
Aufgabe des interministeriellen Koordinators wird der kontinuierliche Dialog mit Fachleuten, Anwendern, Forschern, Umweltaktivisten, Landwirtschaftsberatern und Behörden sein. Er soll den Ausstieg begleiten und sicherstellen, dass ich alle Akteure bewegen können sowie über Fortschritte berichten. So soll eine Anbau möglich werden, der weniger vom chemischen Pflanzenschutz abhängig ist.
4. Einsatzverbote in Betracht ziehen
Sollten bis 2020 keine Fortschritte zu verzeichnen sein, dann steht auch ein Verbot der Anwendung im Raum. Der verringerte Aufwand an chemischem Pflanzenschutz bedinge aber einen "tiefgreifenden Wandel" der Produktionsmodelle, wie der Agrarminister Didier Guillaume festhält.
5. Vorreiterrolle einnehmen
Wie auch beim Neonicotinoid-Verbot (seit 1. September gültig) will die französische Regierung auch beim Thema Glyphosat eine Vorreiterrolle einnehmen. Bei beiden Themen hält die Regierung an ihrem eingeschlagenen Kurs fest.
Quelle: agrarheute