Einen Teich im eigenen Garten zu haben, ist ein großer Traum. Entspannung bei Vogelgezwitscher und dem Plätschern des Wassers erfüllt das erweiterte Wohnzimmer mit Leben. Das Idyll im eigenen Bereich ist eigentlich keine Hexerei, braucht aber etwas Planung. Mit den Hinweisen vom Experten gelingt der Teich im Handumdrehen.
Neun Schlagworte zum Gartenteich
Größe:
Ein natürliches Gleichgewicht im Teich zu erzielen ist leichter je größer bzw. tiefer er angelegt wird. Zu seichte Teiche erwärmen sich zu schnell, das fördert das Algenwachstum, dem dann auch Fressfeinde wie die Wasserflöhe nicht Herr werden können. Außerdem können in zu seichten Teichen keine Amphibien überwintern. Größere Teiche beherbergen ein stabileres Ökosystem.
Standort:
Der richtige, ebene Standort sorgt dafür, dass der Teich als empfindliches Ökosystem erhalten bleibt. Ein zuviel an Sonne resultiert in intensivem Algenwachstum, ein Platz unter Bäumen ist durch die herabfallenden Blätter oder Nadeln ungünstig. Eine Lage zu nahe am Hang kann durch herabrinnendes Niederschlagswasser Einfluß auf das Gleichgewicht nehmen, außerdem ist die Pflege durch eine Böschung nur erschwert möglich.
Teichfolie:
Sehr bewährt im Teichbau haben sich EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer)-Kautschuk-Folien. Sie sind sowohl elastisch als auch stark belastbar, umweltneutral und extrem lange haltbar. Durch eine Schutzschicht aus Sand oder Geovlies und die möglichst faltenfreie Verlegung erspart man sich die spätere Suche nach Lecks. Eine Kapillarsperre im Randbereich verhindert den Eintrag von Nährstoffen aus der Umgebung.
Zonen:
Unterschiedliche Zonen - v. a. Uferrand, Flachwasser, Tiefenzone - bieten Lebensraum für unterschiedliche Pflanzen und Tiere und bilden ein natürliches Gewässer nach. So schaffen Sie stabile Wasserverhältnisse.
Pflanzzonen:
Soll Ihr Teich ohne Technik wie Umwälzpumpe oder Filter funktionieren, dann brauchen Sie ein ausreichend große Pflanzzone. Wasserpflanzen konkurrieren mit Algen um die Nährstoffe und erhalten das natürliche Gleichgewicht, zumindest die Hälfte von technikfreien Teichen sollte mit Wasserpflanzen bestückt sein.
Pflanzsubstrat:
Während sich im Tiefenbereich Pflanzkörbe mit nährstoffarmer Teicherde anbieten - so können keine Nährstoffe ins Wasser gelangen und Algenwachstum fördern - empfiehlt sich im Flachbereich eine Schicht aus Lehm und Sand, abgedeckt mit kalkarmen Kies oder kleinen Steinen.
Pflanzen:
Ein vielfältige und natürliche Bepflanzung mit einem "Wildbereich" im Übergang zu Wiese bietet ein harmonisches Bild. Am besten erfolgt die Bepflanzung zwischen März und Juni, so haben die Pflanzen genug Zeit zum Verwurzeln.
Befüllung:
Die beste Füllung für einen Gartenteich ist nährstoffarmes Wasser mit geringem Kalkanteil. Regen- oder Brunnenwasser eignet sich nur bedingt, da es oft mit Nährstoffen vorbelastet ist. Langsames Befüllen verhindert, dass Substrate ausgeschwemmt werden.
Fische:
Nach dem Befüllen sollte der Teich nicht gleich mit Fischen besetzt werden. Warten Sie einige Wochen ab bis sich ein erstes ökologisches Gleichgewicht entwickelt hat. Die Anzahl der Fische muss auf die Größe des Teiches abgestimmt sein, bedenken Sie auch, dass bei einer Fütterung zusätzliche Nährstoffe ins Wasser eingebracht werden.
Grundsätzliches zur Pflege
Der Teich können Sie so weit wie möglich sich selbst überlassen, nur große Algenteppiche sollten Sie abfischen. Frisch gefüllte Teiche entwickelt anfangs einen größeren Algenbefall, mit zunehmendem Pflanzenwachstum entziehen Wasserpflanzen den Algen die Nährstoffe und sorgen ganz natürlich für klares Wasser. Zusätzlich wirken Wasserflöhe als Fressfeinde mit.
Eine Reinigung des Teiches kann im Frühling ab einer Wassertemperatur von mind. 12 °C erfolgen. Zuerst entfernen Sie tote Pflanzen und Blätter aus dem Wasser und führen eventuell ein Absaugen von Schlamm in der Tiefenzone durch. Bei Bedarf füllen Sie verdunstetes Wasser nach, Wasserwechsel sollten vermieden werden da sie das natürliche Gleichgewicht stören.
Quelle: Multikraft, VÖSN