15211934548154.jpg

© Shutterstock

Kirschessigfliege bekämpfen

Ein Artikel von Red. | 16.03.2018 - 08:04
15211934548154.jpg

© Shutterstock

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist ein großer Schädling im Obst- und Weinbau, aber auch im Gemüsebau und unter Glas. Die Larven zerstören die reifenden Früchte und verursachen teilweise hohe Ertragsverluste, die Bekämpfung ist schwierig. Agroscope-Fachleute haben nun eine Möglichkeit gefunden die Erbsubstanz der Kirschessigfliege im Magen von Fressfeinden nachzuweisen.

Feinde fördern

Während es schon verschiedene Untersuchungen zum Einsatz von einheimischen Schlupfwespen als Gegenspieler gibt, ist bisher noch nicht bekannt wer als Fressfeind der Essigfliege fungiert. Feldbeobachtungen sind schwer durchführbar und Labortests spiegeln die natürlichen Bedingungen nicht ausreichend wieder.

Aus diesem Grund haben sich Forscher von Agroscope mit Wissenschafter der Universität Innsbruck zusammengetan und eine molekulare Methode entwickelt, die DNS der Kirschessigfliege zur Bestimmung von Fressfeinden zu nutzen. Damit konnten sie nachweisen, dass Ohrwürmer, Spinnen, Raubwanzen und einige Kurzflügler Kirschessigfliegen fressen. Die Feinde zu fördern kann in der Bekämpfung des Schädlings helfen.

Situation in Österreich

In Österreich gab laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) im September 2011 die ersten Meldungen über das Auftreten der Kirschessigfliege in Osttirol, Steiermark und Kärnten. Ab 2012 erfolgte ein bundesweites Monitoring mit Lockstoff-Fallen. Die Ergebnisse aus den Jahren 2012 und 2013 zeigten ein mehr oder weniger flächendeckendes Vorkommen.

Das Jahr 2014 war geprägt durch ein sehr starkes Vorkommen, erste Schadensmeldungen trafen ein. 2015 sank das Auftreten wieder ab, es gab kaum Schadensmeldungen. Auch 2016 zeigte nur geringe Fangzahlen in den Fallen, allerdings waren die ersten Fänge schon einige Wochen früher im Jahr festzustellen. Trotz der geringen Zahlen meldeten einzelne Betriebe hohe Ernteausfälle, vorwiegend in Anlagen wo keine Gegenmaßnahmen erfolgten oder erfolgen konnten.

Wie die AGES aus den Ergebnissen schließt wird das Auftreten von Drosophila suzukii wesentlich von den folgenden Kriterien beeinflußt: Klima und Witterung (heiß und trocken ist ungünstig für den Schadorganismus), zeitliche und räumliche Verfügbarkeit von Wirtspflanzen und Zeitpunkt der gesetzten Gegenmaßnahmen.


Quellen: Agroscope, AGES