Wetvolle Lebensräume schützen
Hochmoore sind gefährdete und dadurch schützenswerte Ökosysteme, die durch erhebliche Abbaumengen jedes Jahr zunehmend mehr in Bedrägnis geraten. Dabei spielen sie eine wichtige Rolle bei der Regelung des Klimas, denn sie sind nicht nur überaus artenreich, sondern speichern auch große Mengen Wasser und CO2.
Die Fähigkeit zur Wasserspeicherung verdanken Moore ihrem Hauptbestandteil, den abgestorbenen Torfmoosen, die als Torf in herkömmlichen Substraten zum Einsatz kommen. Torfabbau und Entwässerungen durch die Landwirtschaft haben dazu geführt, dass in Österreich nur noch etwa 0,32 % der Moorlandschaften (rund 1. 500 Moore) intakt sind. Weltweit werden jährlich 30 Mio. m3 Torf abgebaut.
Nachwachsende Torfmoose als Torfersatz
Mit dem Projekt "MOOSzucht" wollen Biologen der Universität Freiburg/D Torfmoose als nachhaltige und schnell nachwachsende Alternative zur traditionellen Torfgewinnung etablieren. In vorangegangenen Projekten konnten sie bereits zeigen, dass abgetorfte, degradierte Moore eine ideale Grundlage bilden, auf der neu ausgesäte Moose aus der Familie Sphagnum wachsen können.
Diese nachwachsenden Torfmoose können nach einigen Jahren geerntet und als Torfersatz im Gartenbau verwendet werden.
Jene Nutzung von Moorflächen wird in der Fachsprache als Paludikultur bezeichnet. Sie reduziert CO2-Emissionen, erhält landwirtschaftliche Flächen, erhöht die Biodiversität, sichert Arbeitsplätze im ländlichen Raum und stärkt die regionale Wirtschaft. Ein Mangel an "Moossaatgut" sowie eine zu geringe Effizienz erschweren derzeit aber noch den kommerziellen Einsatz der Kultur.
Die Lösung liegt im so genannten "smart breeding". Dabei bedienen sich die Wissenschafter ihres Wissens über die genetische Beschaffenheit der Moose Physcomitrella und Sphagnum, um zukünftig besonders schnell wachsende Torfmoose zu gewinnen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)