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Erstes Open Source Gemüse

Ein Artikel von Red. | 02.05.2017 - 08:15

Erste Tomate mit AGBs

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Sie ist eine Freilandtomate mit kleinen, gelben Früchten und gehört zu den ersten Pflanzen mit einer Open-Source-Lizenz. 'Sunviva' heißt jene Züchtung, die sich als ein Gegengewicht zur immer stärkeren Monopolisierung von Saatgut vertseht.

Zehn jahre lang arbeitete Agrarforscher Bernd Horneburg von der Universität Göttingen mit seinen Kollegen an der Neuzüchtung. Johannes Kotschi und sein Team von Agrecol kamen daraufhin mit dem Open-Source-Gedanken für Saatgut auf.

Die Sorte ist zwar geschützt, doch darf sie durch ihren besonderen Status von jedem kostenlos genutzt und weitegegeben werden, auch zu gewerblichen Zwecken. Von einer Patentierung oder anderwertigem Schutz ist sie allerings ausgeschlossen. Das gilt ebenso für zukünftige Pflanzen, die auf Basis von 'Sunviva' entwickelt werden.

Monopolisierung schreitet voran

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Große Saatgutproduzenten gestalten heutzutage maßgeblich das bestehende Angebot an Gemüse- und Obstsorten. Ihr Wirkungsbereich ist vielschichtig und beruht auf klaren Vorgaben.
Probleme, die dabei bestehen:

  • Das verkaufte Hybridsaatgut, wie bei de facto allen Tomaten, verliert gewünschte Pflanzenmerkmale schon wieder in der Folgegeneration
  • Manche Pflanzen sind nicht mehr fortpflanzungsfähig, weil ihnen zuchtbedingt die Pollen fehlen
  • Patente verhindern die Nutzung von selbst gezogenem Saatgut juristisch, selbst wenn sie biologisch möglich wäre


Quelle: fruchtportal.de/Spiegel online