Die robusten Sorten der Christrose heißen Winterstar, Joshua, Jonas, Jaspar, Jesko und Jubelio. "Die Jubelio ist wirklich ein Grund zum Jubeln und könnte im konventionellen Anbau nicht schöner sein", freut sich Betriebsleiterin Claudia Dederer. Die vom Züchter stammenden Jungpflanzen werden im April in einer Mischung aus Weißtorf, Kompost, Kokos und Holzfasern gepflanzt. Christrosen (Helleborus niger) bevorzugen luftdurchlässige, etwas höhere Tontöpfe. Doch auch in für den Transport praktischeren Kunststoff-Töpfen lassen sie sich groß ziehen.
Richtig düngen – Gewusst wie
Als organischen Dünger bekommen die Bioland-Gewächse Schafwollpellets und Horngries mit in den Topf. Später erhalten sie über das Gießwasser noch einen organischen Bioflüssigdünger.
Damit die Pflanzen fit bleiben, befindet sich im Gießwasser alle ein bis zwei Wochen ein Cocktail aus Kräuterauszügen, homöopathischen Mitteln und wachstumsfördernden Mikroorganismen. Wichtig ist, dass genügend Luft an die Wurzeln kommt und der pH-Wert im Boden stimmt. Auf pH-Werte unter sechs reagieren Christrosen buchstäblich sauer.
Was sich im Beet leicht machen lässt, ist im Topf mit einem 1,3 Liter Volumen schwer umzusetzen. Nasse Füße vertragen sie gar nicht. "Christrosen verzeihen keine Fehler", hat der Inhaber der Gärtnerei, Klaus Umbach, lernen müssen.
Kompakte Bio-Christrose lässt Verzicht auf Wachstumsregulatoren zu
So gehegt und gepflegt braucht die Bio-Christrose nicht länger als ihre konventionelle Kollegin, um reif für den Markt zu sein. Allerdings ist sie etwas kleiner und kompakter. Dafür muss sie dann auch nicht mit chemischen Wachstumsregulatoren künstlich klein gehalten werden. In der Gärtnerei bleiben die Christrosen bis Oktober draußen. Danach kommen sie ins Gewächshaus, um schneller Blüten zu treiben.
Während die Aufzucht von Christrosen für die Profigärtner mühsam ist, hat es der Hobbygärtner leicht. "Wir düngen unsere Pflanzen bis zum Verkauf. Dann hat sie in der ersten Blüte ausreichend Nahrung", erklärt Umbach. Wichtiger als Düngen sei der Standort.
Optimale Standortvoraussetzungen erhöhen die Freude an der Blütenschönheit
Optimal ist ein Platz an der Wintersonne, der trotzdem kühl ist. Noch lieber steht die Winterblume draußen auf der Fensterbank oder vor der Haustür. Die weiße Blütenschönheit mag es feucht, aber keinesfalls nass. So sollte kein überflüssiges Gießwasser im Übertopf oder Untersetzer stehen. Nach der Weihnachtszeit sollte die Christrose dann so schnell wie möglich in ein Gartenbeet umziehen.
Alle Pflanzen der Gattung Helleborus lieben kalkreiche, humose, auch lehmige Böden. Der ideale Platz ist unter einem Laub abwerfenden Gehölz. Wer die Pflanze im Haus "verweichlicht" hat, sollte sie an einem geschützten Platz im Freien wieder an die Kälte gewöhnen. Eine Schicht aus Laub oder Zweigen schirmt sie gegen Kälte ab. Mit ein bißchen Pflege blüht die Staude zum nächsten Weihnachtsfest garantiert wieder.
Quelle: Jutta Schneider-Rapp, www.aid.de