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Pflanzenschutz bleibt auch 2015 Schwerpunkt

Ein Artikel von Ulrike Fassler | 26.01.2015 - 22:31

Investitionsförderung Neu

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DI Astrid Bieder von der LK NÖ  informierte über den aktuellen Stand der Neuerungen bei Investitionsförderungen von 2014–2020. Mögliche Förderungsarten werden wieder Investitionszuschüsse, Zinsenzuschüsse (= Agrarinvestitionskredit AIK) und Kombinationen von Investitionszuschuss und AIK sein. Die Richtlinie für die neuen Förderungen ist vorerst noch nicht genehmigt. Nach Beschlussfassung durch das Ministerium voraussichtlich Ende Februar wird die Investitionsförderung Neu in den Medien veröffentlicht. Vorab zu beachten ist, dass vor der Bewilligung einer Förderung keine Geschäftsabschlüsse für das betreffende Projekt getätigt werden dürfen.

Neue gesetzliche Bestimmungen rund um den LKW

Über neue gesetzliche Bestimmungen rund um den LKW informierte Christoph Wolfesberger vom Referat für Technik und Energie an der LK NÖ. Er stellte die Änderungen bei der Berufskraftfahrerweiterbildung C95 sowie für das Immissionschutzgesetz Luft vor.

C95 wurde 2003 von der EU verordnet und 2006 von Österreich übernommen und betrifft den Werkverkehr sowie selbstfahrende Unternehmer. Demnach ist im Abstand von 5 Jahren jeweils eine verpflichtende Weiterbildung für berufliche Transportfahrten mit Führerschein C/C1abzulegen. Die Bestimmung gilt für jene, die die Führerscheinprüfung ab dem 10.9.2009 abgelegt haben. Die Weiterbildung untergliedert sich in 5 Module zu je 7 Stunden. Kursförderungen durch die LAK oder das LFI sind möglich.
Ausgenommen vom C95 sind private Fahrten sowie selbstfahrende Arbeitsmaschinen und landwirtschaftliche Zugmaschinen.

Weiters klärte Wolfesberger über die Fahrverbotszonen für spezielle LKW-Klassen im Sanierungsgebiet Wien sowie dem Wiener Umland, welches insgesamt 66 Gemeinden umfasst, auf. Demnach werden LKW mit Typisierung von 1992 als Euro 0 und jene mit Typisierung von 1996 bis 1998 als Euro 1 ausgewiesen und dürfen seit 1.7.2014 das Sanierungsgebiet nicht durchfahren. Die Landwirtschaft ist von diesen Regelungen ausgenommen, wenn der LKW im Besitz des landwirtschaftlichen Betriebes ist und die Eintragung der Kennziffer 10 im Zulassungsschein vorgenommen wurde sowie wenn der LKW nur zum Transport von eigenen Waren aus der Urproduktion dient. Ebenso gibt es auch Ausnahmeregelungen für gewerbliche Fahrten und für Spezialaufbauten.

Um eine Genehmigung zur Weiterbenutzung betreffender LKW zu erhalten wird empfohlen, die entsprechende Abgasklassenkennzeichnung zu bezahlen. Nähere Informationen dazu gibt es auch bei den jeweiligen Bezirkshauptmannschaften.

5 Jahre "Schule in der Gärtnerei"

Über die bisherigen gemeinsamen Erfahrungen mit der Aktion „Schule in der Gärtnerei“ sprach DI Gerhard Six von der LK NÖ mit den Tagungsbesuchern. Dieses Jahr wird man voraussichtlich das 100.000 Kind im Rahmen der Aktion, die auch heuer wieder fortgeführt wird, begrüßen können. Die Zusammenarbeit mit Behörden, Verbänden, Kammern und den Medien hat viele Interaktionen rund um das Projekt ermöglicht. Auch für dieses Jahr können sich Gärtnereien noch zur Teilnahme in den Landwirtschaftskammern anmelden.

Delegiertenversammlung

Nachmittags lud Obmann Johannes Käfer zur Delegiertenversammlung der Gärtnervereinigung NÖ (GV NÖ) ein. Einleitend wies er auf die bevorstehende Beschlussfassung bezüglich einer eventuellen Mehrwertsteuererhöhung von 10 auf 20 % für Blumen und Pflanzen in Österreich hin. Man werde alle Möglichkeiten nutzen, um dagegen zu intervenieren. In diesem Zusammenhang appellierte er an die Delegierten, die LK-Wahlen am 1. März auch zu nutzen, denn eine starke Vertretung ist für die Zukunft des Gartenbaus sehr wichtig.

Auch Albert Trinkl, Präsident des Bundesverbandes der Österreichischen Gärtner (BVÖG), sicherte das Engagement des Verbandes in der Steuerfrage zu. Hauptthema bleibe in diesem Jahr weiterhin der Pflanzenschutz. Die Pflanzenschutzthematik müsse positiv in der Bevölkerung transportiert werden. Vor allem in der Pflanzenstärkung und bei den Pflanzenhilfsmitteln gäbe es derzeit zahlreiche Entwicklungen. Eine weitere Herausforderung sei derzeit auch die Thematik torffreier Substrate, der man sich ebenfalls stellen werde.

Auszeichnungen für niederösterreichische Baumschulen wurden verliehen

Alle drei Jahre nimmt die LK NÖ Auszeichnungen bei den Baumschulen vor. Eine Auszeichnung als Markenbaumschule (2014-2017) durften insgesamt 18 niederösterreichische Baumschulen entgegennehmen. 

Bericht des BVÖG

Geschäftsführerin Karin Weigel sprach in ihrem Bericht des BVÖG über die bisherigen erreichten Ziele der Arbeitsgruppen zu den Schwerpunkten Gärtnerberuf und Pflanzenschutz. Vor allem hob sie den aktuellen Stand zum neuen Meisterkurs hervor, der seit Herbst 2014 besucht werden kann. Derzeit wird noch am Ausbau weiterer Wahlmodule und deren Erweiterung zu Zertifikatslehrgängen gearbeitet. Ebenso bemüht man sich aktuell um die Etablierung bundesweiter einheitlicher Fördermöglichkeiten.

Unter den von Weigel angekündigten Terminen für 2015 ist vor allem die vom Statistischen Zentralamt für 2015 angekündigte Gartenbauerhebung in Österreich hervorzuheben. Diese wurde zuletzt 2004 vorgenommen.

BMA-Maßnahmen 2015

Als Gartenpflanze 2015 wird die BMA den Cornus bewerben.
Das Kundenmagazin Beetgeflüster wird fortgeführt; ebenso das Projekt Bienen- und Schmetterlingspflanzen, welches dieses Jahr verstärkt durch Plakate in ÖBB-Zügen beworben werden soll.

Vorgestellt wurde auch wieder die umfangreiche Produktpalette bei den Eigenmarken.
Als Produktneuheit kommen der Pflanzenspray P, ein Pflanzenstärkungsmittel gegen Pilze und der Pflanzenspray S, ein Kräuterextrakt gegen Insekten, Mücken und Raupen hinzu.
 

Hagelversicherung: Produktänderungen 2015

Auch Johannes Frey von der Hagelversicherung durfte die Produktänderungen für 2015 vorstellen. Demnach sind Erweiterungen der Bonusstufen (6/10) vorgesehen, was Prämienreduzierungen bis 15 % ermöglicht.

Für die Wiederanbau-Kosten bei Gemüse wird die Entschädigung verdoppelt bis hin zu 2.000 Euro/ha.
Ab 2015 ist außerdem bei den Schneedruckdeckungen im Schadensfall eine Reduktion des Selbstbehaltes auf 10 % möglich, unter Voraussetzung, dass die Beheizbarkeit des Gewächshauses gegeben war.

Bericht der GV NÖ

Der Rechnungsabschluss des GV NÖ wurde verlesen und die Entlastung der Geschäftsführung konnte einstimmig vorgenommen werden.
Six machte auf die an die Indexanpassung angeglichene Mitgliedsbeitragserhöhung der GV NÖ 2015 um 3 Euro aufmerksam.
Erfolge konnte man im GV NÖ mit dem Abschluss der Einheitswertverhandlungen und der Erhöhung des Kollektivvertrages um 1,9 % verbuchen. Eine Erhöhung des Engagements und der Spendenfreudigkeit der Gärtner erhofft man sich 2015 wieder für die Aktion „Blühendes Österreich“.

Vorgestellt wurde auch ein Gemüseprojekt zur Förderung des Absatzes von Gemüsepflanzen. Das Grundpaket zu einem Preis von 98 Euro (exkl. Mwst.) wurde präsentiert.

Allfälliges

Unter Allfälliges appellierte Six an die Bildung einer Arbeitsgruppe zum Thema Pflanzenstärkung.
Friedhofsgärtnermeister Leo Bonigl erinnerte weiters auf die Wirtschaftskammer-Wahlen vom 25. bis 26. Februar und forderte zum Wahlgang auf.

Abschließend wurde von den Gärtnern ein verbessertes Service bei der Bereitstellung von Auflistungen registrierter Pflanzenschutzmittel gefordert. Sowohl vom GBC als auch von der LK NÖ wurde zugesichert, diesem Wunsch so bald als möglich nachzukommen.