„Schule in der Gärtnerei“ ist ein bundesweites Projekt auf Initiative der österreichischen Gärtner und Baumschulen und wurde eigens für Kinder im Volksschulalter entwickelt. Aufgrund des enormen Erfolges im Vorjahr, wo rund 300 Gartenbaubetriebe in Österreich ihre Türen für 17.000 Kinder öffneten, wurde diese Initiative auch heuer wieder den Schulen angeboten. Die Schülerzahl stieg dieses Jahr sogar noch auf 20.000 an.
Einblicke in fünf Wiener Gärtnereien
In der Bundeshauptstadt Wien beteiligten sich fünf Gärtnereien (Astrid und Thomas Krepela, Ulrike Osterbauer-Jezik, Gärtnerei Jandl GmbH, Karl und Monika Kölbl, Karl und Barbara Rzihauschek) an dieser Aktion, um den Kindern einen Einblick in das Tun und Handeln einer Gärtnerei zu bieten. Denn gerade in einer Großstadt ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass es auch hier Landwirtschaft in Form von Gemüsebau, Zierpflanzenbau, Baumschulen, Weinbau- und Landwirtschaftsbetrieben gibt.
Viel Wissenswertes über Gemüse, Blumen und Pflanzen
Bei einer 2-3 stündigen Exkursion durch die Gartenbaubetriebe wurden die Kinder auf die Vielfalt und Faszination von Blumen und Pflanzen aufmerksam gemacht. Sie erfuhren nicht nur, was die Pflanzen zum Wachsen benötigen, sondern bemerkten auch die vielen technischen Möglichkeiten in einer modernen Gärtnerei. Im „grünen Klassenzimmer“ durften die Kinder Fragen an die Gärtner stellen und bei einem gärtnerischen Experiment konnten sie auch selbst Hand anlegen und einmal säen, topfen und viel anderes erleben. „Für die Kinder ist es eine wahre Freude, wenn sie mit ihren Händen in der frischen Pflanzerde wühlen und dann die jungen Pflänzchen darin einsetzen können“, zeigt sich der Präsident der Landwirtschaftskammer Wien, Franz Windisch, vom Projekt begeistert.
Natur erfahren
Im Rahmen dieses Projektes erfahren die Schüler, wie bunt die Farbenwelt der gärtnerischen Produkte ist. Bei einer abschließenden gesunden Gärtnerjause bemerken sie, dass auch ein Gemüsebrot ganz gut schmecken kann. Für die spätere Nachbearbeitung in der Schule erhielten die Kinder auch ein eigenes Schülerheft mit Rätseln, Malbildern und vielen interessanten Informationen.
Gerade in einer Großstadt wie Wien sind die Kinder schon völlig naturfremd geworden, so die Koordinatorin dieses Schulprojektes in Wien, DI Birgit Szigeti von Landwirtschaftskammer Wien. Sie erkennen oft die einfachsten Gemüse- oder Zierpflanzen nicht mehr. Vom Geschmack ganz zu schweigen. Deshalb ist das Projekt „Schule in der Gärtnerei“ für sie eine äußerst sinnvolle Maßnahme, die noch dazu für die Schulen vollkommen gratis angeboten wird. Die beste Bestätigung eines Schülers im Vorjahr für sie war: „Jetzt weiß ich endlich, was ich später einmal werden will – nämlich Gärtner!“