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EHEC: Aktueller Stand der behördlichen Ermittlungen

Ein Artikel von Red. | 18.07.2011 - 08:00
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Durch die europaweiten Erhebungen der EHEC-Task Force der EFSA, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, konnten mehrere heimische Betriebe identifiziert werden, die in den Jahren 2009 bis 2011 verdächtige Lieferungen von Bockshorn-
kleesamen aus Ägypten über Deutschland erhalten haben. Gemäß Durchführungserlass der EFSA läuft ein europaweiter Rückruf bestimmter Chargen, die entweder an die Zulieferer retourniert oder vernichtet werden müssen. Darüber hinaus hat das Gesundheits-
ministerium Untersuchungen auf EHEC-Keime angeordnet, alle bisherigen Analysen auf Samen oder Sprossen waren negativ.

EHEC-Ausbruch überwunden: Europaweit keine Neuerkrankungen
Auch wenn der EHEC-Ausbruch mit dem O104:H4-Stamm überwunden scheint, denn seit
7. Juli gibt es EU-weit keine neuen Erkrankungen mehr, gehen die behördlichen Ermittlungen und die Rückverfolgung verdächtiger Ware weiter. Alle bisherigen rund 9.500 EHEC-Untersuchungen sind negativ. Am 5. Juli gaben die deutschen Behörden die Aufklärung des EHEC-Ausbruchs bekannt. Als Ursache für die Ausbrüche in Deutschland und Frankreich identifiziert sind gemäß epidemiologischer Untersuchungen mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmte Chargen aus Ägypten importierter Bockshornkleesamen. Die verdächtigen ägyptischen Samen wurden von einem deutschen Großhändler importiert und an verschiedene Betriebe in mehreren EU-Ländern zur Weiterverarbeitung für verschiedene Zwecke weitergegeben. Basierend auf einer Stellungnahme des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom 30.06.2011 wurde daher die Rücknahme aller Chargen Bockshornklee-Saat aus Ägypten angeordnet, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht oder nicht länger als 6 Monate abgelaufen ist. Die Auswertung von Vertriebslisten ergab auch Lieferungen zu Betrieben nach Österreich.

Bisher alle Proben negativ
Unter Koordination des Gesundheitsministeriums überwachen die Lebensmittelbehörden der Länder den europaweiten Rückruf der verdächtigen Ware mit Ablaufdatum 2012. Im Zeitraum von Jänner 2010 bis Juli 2011 wurden ca. 820 kg Bockshornkleesamen mit ägyptischem Ursprung nach Österreich geliefert. Die Ware wurde an Großhandel, Einzelhandel, private Personen, Baumärkte und Gartenzentren in allen Bundesländern verteilt. An Endverbraucher wurden ca. 126 kg Bockshornkleesamen abgegeben. Bisher wurden ca. 277 kg Bockshornkleesamen vernichtet, 25 kg sind gesperrt. Die Erhebungen laufen noch. Von 8 Proben, die von den nach Österreich gelangten Lieferungen von Bockshornkleesamen gezogen wurden (Samen selbst und Produkte, die Bockshornkleesamen enthalten), sind 5 Proben EHEC negativ, bei 3 Proben läuft die Untersuchung noch. Die gesamte Ware ist derzeit gesperrt.

Quelle: AGES