Tracking & Tracing, "neudeutscher" Begriff für den Produktions- und Herkunftsnachweis, war bisher vor allem im Nahrungsmittelsektor ein Thema.
Doch jetzt verlangt der organisierte Handel diesen Nachweis in immer größerem Maße auch von Lieferanten von Blumen und Pflanzen.
Mögliche Tracking & Tracing-Definition:
"Das System, um einen Produktionsprozess und die Herkunft eines Produktes mittels einer strukturierten Beschreibung aller Betriebs/Produktionsprozesse nachvollziehbar zu machen und an Hand dessen, die Kennzeichnung (digital oder physisch) eines Produktes vorzunehmen, die Teile aus denen sich ein Produkt zusammensetzt und die Zusätze während eines Produktions- oder Wachstumsprozesses."
Tracking & Tracing soll Konsumenten mit Informationen über die Herkunft, die Art und Weise der Produktion, die Verwendung chemischer und Pflanzenschutzmittel sowie über die genetische Modifikation zu informieren. Dem organisierten Handel geht es auch um die Risiken, die er durch den Verkauf von schlechten Produkten eingehen würde, möglichst zu begrenzen. Und wenn an irgendeinem Punkt etwas schief geht, kann nachvollzogen werden, wo der Fehler gemacht wurde.
Europäische Handelsorganisationen stellen an Zierpflanzenprodukte immer häufiger dieselben Anforderungen wie an Nahrungsmittel. Damit kann vermieden werden, dass umweltbewusste Konsumenten oder Konsumentenorganisationen den guten Namen eines Händlers mit der Aussage, dass dort "gepfuscht" würde, beschädigen könnten.
Diese Art von Kontrollsystemen geht letztlich bis an den Ausgangspunkt einer Zierpflanze zurück. Es wird nicht mehr lange dauern, dass Händler fordern, dass bestimmt Sorten nicht mehr verwendet werden dürfen. Zum Beispiel wenn bekannt ist, dass für die Produktion überdurchschnittlich viele Chemikalien eingesetzt werden müssen, um Krankheiten oder Schadorganismen zu bekämpfen.
Tracking & Tracing-Vorteile
- Es macht dem Unternehmer bewusst was er in seinem Betrieb tut und was verbessert werden kann;
- schlechte Produkte verschwinden letztendlich aus der Produktions- und Handelskette;
- die Kosten in der Kette werden niedriger;
- Rückrufaktionen wegen schlechter Produkte werden seltener;
- weniger Ausfälle bei Frischeprodukten, darunter Blumen und Pflanzen;
- geringes Risiko negativer Publizität;
- geringeres Risiko von Haftungsansprüchen.
Quelle: BBH